Die Ukraine hat mit Drohnenangriffen auf Moskau den Flugverkehr in der russischen Hauptstadt zeitweise lahmgelegt.
Auf den Flughäfen Scheremetjewo und Wnukowo waren vor Beginn der bis 11. Jänner dauernden landesweiten Feiertage und Neujahrsferien stundenlang keine Starts und Landungen möglich, wie ein Sprecher der Luftfahrtbehörde mitteilte. Wie die Staatsagentur Ria Nowosti in der Nacht auf Sonntag meldete, mussten mehr als 300 Flüge annulliert werden oder hatten Verspätung.
Etwa 70 Flugzeuge wurden demnach auf Ersatzflughäfen umgeleitet. Die anderen beiden Airports Domodedowo oder Schukowski waren den Angaben zufolge nicht betroffen. Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin hatte zuvor von einer Abwehr ungewöhnlich vieler ukrainischer Drohnen berichtet – rund 30 Flugobjekten. Das russische Verteidigungsministerium meldete insgesamt 273 abgeschossene Drohnen im Land. Zu Schäden machte das Ministerium wie immer keine Angaben.
Auch in St. Petersburg und anderen Städten des flächenmäßig größten Landes der Erde informierten Airlines die Passagiere über Flugplanänderungen. Die staatliche Fluggesellschaft Aeroflot teilte in der Früh mit, dass die auf Ersatzflughäfen umgeleiteten Maschinen im Laufe des Sonntags vollständig in Moskau landen sollten. Passagiere und Besatzungen seien versorgt. Im Laufe des Sonntags solle es auch eine Rückkehr zum normalen Flugplan geben. Besonders in den russischen Ferien, die am 31. Dezember beginnen, stranden wegen der Drohnengefahr immer wieder Tausende Passagiere auf Flughäfen.
Auch Ukraine meldet erneut Drohnenangriffe
Die Ukraine wehrt sich mit den Drohnenangriffen gegen Ziele in Russland gegen den seit fast vier Jahren andauernden Angriffskrieg, in dem auch Moskau täglich Drohnen einsetzt. Die ukrainischen Luftstreitkräfte meldeten unterdessen deutlich weniger russische Angriffe als am Samstag. Gezählt wurden demnach 48 russische Drohnen, von denen 30 abgeschossen oder zum Absturz gebracht worden seien.
Am Samstag hatte es noch mehr als 500 Angriffe mit Drohnen und Raketen gegeben. Besonders betroffen waren die Hauptstadt Kiew und ihr Umland. Es gab Tote und Dutzende Verletzte sowie Ausfälle in der Strom- und Wärmeversorgung. Die Instandsetzungsarbeiten an der Energieinfrastruktur dauerten an, wie die Behörden mitteilten.