In 5 Stunden

Endzeit-Sturm in Mazedonien: 21 Tote

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"Wie im Katastrophenfilm": Mehrere Vermisste, über 56 Verletzte, zerstörte Dörfer.

Bei heftigen Gewittern und Überschwemmungen sind in Mazedonien mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen und mindestens 56 weitere verletzt worden. Nach Polizeiangaben dauerte die Suche nach möglichen weiteren Opfern am Sonntag an. Ein heftiger Gewittersturm hatte am Samstagabend die Hauptstadt Skopje getroffen.

Über Skopje und die Stadt Tetovo im Nordwesten des Landes verhängte die Regierung den Ausnahmezustand. Die starken Regenfälle wurden von Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 70 Stundenkilometern begleitet. Besonders betroffen waren die nordöstlichen Vororte von Skopje.

Apokalyptische Szenen

Am Samstagabend waren nach Angaben des Wetterdiensts binnen zwei Stunden 93 Liter Regen pro Quadratmeter in Skopje gefallen - rund die Hälfte der durchschnittlichen Niederschlagsmenge für den gesamten Monat August. Es habe mehr als 800 Mal geblitzt. Der Starkregen führte zu Überschwemmungen und Erdrutschen. 21 Menschen rund um Skopje seien gestorben, teilte das mazedonische Innenministerium mit.

Die meisten Todesopfer, unter ihnen ein achtjähriges Mädchen in Skopje, ertranken. Einige wurden in ihren Autos von Wasser- und Schlammmassen überrascht. Ein Lastwagenfahrer sagte dem Fernsehsender Kanal 5, vor seinen Augen sei ein Auto mit einem Paar und einem Baby fortgerissen worden. "Das Wasser war so schnell... Ich weiß nicht, was mit ihnen passiert ist", berichtete er.

Hochwasser

Medienberichten zufolge stieg das Hochwasser in einigen Dörfern auf eineinhalb Meter. Skopjes Bürgermeister Koce Trajanovski sprach von einer "Katastrophe", wie er sie noch nicht erlebt habe.

"Das Wasser ist überall, die Möbel, der Fernseher, der Kühlschrank schwimmen im Haus herum - ein Albtraum", erzählte der 43-jährige Baze Spriowski aus Singelic, einem der Vororte von Skopje. Singelic war am Sonntag weiterhin vom Strom und vom Internet abgeschnitten.

Lage kritisch

Die Behörden forderten die Bewohner auf, sich nicht auf die Straßen zu begeben und insbesondere nicht Auto zu fahren, solange die Lage weiterhin kritisch sei. Der Verkehr auf der Ringautobahn um Skopje wurde vorsorglich unterbrochen.

In Tetovo entstand hoher Sachschaden, Opfer wurden aus der Stadt jedoch nicht gemeldet. Betroffen war auch der Touristenort Ohrid am gleichnamigen See im Südosten des Landes.
 

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