Ein Toter liegt nach den Schüssen in Halle auf der Straße, wurde von den Beamten abgedeckt.
Halle an der Saale/Leipzig. Nach den Schüssen in der deutschen Stadt Halle haben Medien Bilder des angeblichen Täters veröffentlicht. Die "Mitteldeutsche Zeitung" zeigte am Mittwoch ein Foto, auf dem ein dunkel gekleideter Mann mit Helm und Stiefeln zu sehen ist, der ein Gewehr im Anschlag hat. Der Sender MDR zeigte ein Video, auf dem womöglich derselbe Mann aus einem Auto aussteigt und mehrfach seine Waffe abfeuert.
Bei den Toten handelt es sich um einen Mann und eine Frau
Der Bürgermeister von Halle, Bernd Wiegand, ließ nach den tödlichen Schüssen in der Stadt einen Stab für außergewöhnliche Ereignisse einberufen. Wiegand sprach am Mittwoch in einer Mitteilung von einer "Amoklage". Alle Rettungskräfte der Feuerwehr seien in Alarmbereitschaft versetzt worden.
Die Polizei forderte die Menschen in Halle und im östlich davon gelegenen Landsberg auf, in ihren Wohnungen zu bleiben oder sichere Orte aufzusuchen. Das Lagezentrum der Landesregierung warnte zuvor vor einem "Schusswaffengebrauch im Bereich Landsberg".
Hintergründe weiterhin unklar
Zu Mittag waren im Paulusviertel der Stadt zwei Menschen erschossen worden, die Hintergründe waren weiterhin unklar. Die Polizei sprach zunächst von mehreren mutmaßlichen Tätern, die mit einem Auto flüchteten. Eine Person wurde inzwischen festgenommen.
Die Leipziger Polizei verstärkte ihre Kräfte vor der Synagoge der benachbarten Stadt. Einer dpa-Reporterin zufolge stehen etwa fünf Polizisten vor dem Gebäude in der Innenstadt, davon sind mit Maschinenpistolen bewaffnet. Weitere Maßnahmen seien bisher noch nicht getroffen worden, so ein Sprecher. Man wolle das weitere Geschehen abwarten und dann entscheiden. Das für Mittwochabend vorgesehene Lichterfest anlässlich des 30. Jahrestages der friedlichen Revolution in Leipzig finde wie geplant statt. Auch vor der Synagoge in Dresden wurde nach Angaben der Polizei der Polizeischutz erhöht.