Bei Madrid

Tal der Gefallenen: Erste Exhumierungen

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Gebeine sollen durch DNA-Tests identifiziert werden.

Knapp 80 Jahre nach dem Ende des spanischen Bürgerkriegs (1936-1939) werden im Tal der Gefallenen bei Madrid erstmals die Leichen von vier Opfern des Konflikts aus dem Grab geholt. Die Arbeiten zu den Exhumierungen begannen am Montag im riesigen Mausoleum im sogenannten Valle de los Caidos rund 60 Kilometer nordwestlich der spanischen Hauptstadt.
 
Die Exhumierungen waren bereits vor rund zwei Jahren von einem Richter auf Antrag von Nachkommen angeordnet worden, die wie viele andere Familien von Opfern seit Jahren die sterblichen Überreste ihrer anonym bestatteten Angehörigen zurückfordern. Der Benediktinerorden, der in der religiösen Stätte mit der Basilika und dem 155 Meter hohen Granitkreuz das Sagen hat, hatte sich zwar mehrfach erfolgreich gegen die Exhumierungen gewehrt. Er gab aber im März nach Medienberichten auf Druck der spanischen Bischofskonferenz nach.
 

DNA-Tests

Da man nach amtlichen Angaben nur ungefähr weiß, wo die vier betroffenen Leichen begraben sind, sollen die Gebeine durch DNA-Tests identifiziert werden. Anwälte von Angehörigen der Opfer sprachen von einem "historischen Tag". Im Mausoleum liegen nach Schätzungen die Überreste von rund 40.000 Toten beider Kriegsparteien, die nach Ende der 18-jährigen Bauarbeiten 1959 als "Zeichen der Versöhnung", aber ohne Einverständnis der Angehörigen dort begraben wurden.
 
Auch die Gebeine von Francisco Franco ruhen im Valle de los Caidos seit dem Tod des Diktators im Jahr 1975. Die Leiche Francos befindet sich unter der 52 Meter hohen Kuppel der Kathedrale, die der Gewaltherrscher 1959 eingeweiht hatte. Der Ort wird jährlich von rund 400.000 Menschen besucht, darunter auch von sehr vielen Anhängern des Franco-Regimes, die dem "Caudillo", dem "Führer", dort vor allem an Francos Todestag, dem 20. November huldigen.
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