Sudans De-facto-Präsident und Oberbefehlshaber der Armee, Abdel Fattah al-Burhan, hat der Evakuierung von Bürgern und diplomatischen Vertretern aus dem umkämpften Land zugestimmt.
Ein Sprecher der Armee sagte am Samstag in einer Mitteilung, die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Frankreich und China würden "in den kommenden Stunden" mit der Evakuierung mithilfe von Militärtransportflugzeugen aus der Hauptstadt Khartum beginnen.
Al-Burhan habe demnach zugesagt, die Evakuierung "zu erleichtern und zu garantieren" sowie den Ländern "die notwendige Unterstützung zu gewähren, um dies sicherzustellen".
Burhans Rivale, der Chef der paramilitärischen RSF-Miliz, General Mohamed Hamdan Dagalo, sicherte zu, Evakuierungen zu erlauben und dazu alle Flughäfen teilweise offen zu halten.
Der internationale Flughafen in der Hauptstadt Khartum ist allerdings immer wieder Schauplatz von Gefechten - und auch die Lage an anderen Flughäfen ist unklar ebenso inwieweit die RSF über die Airports die Kontrolle hat.
Saudi-arabische Delegation bereits evakuiert
Eine saudi-arabische Delegation sei bereits aus der östlichen Stadt Port Sudan evakuiert worden, sagte Al-Burhans Sprecher. Auch eine jordanische Delegation solle später am Samstag aus Port Sudan ausgeflogen werden.
Seit Samstag vergangener Woche kämpft die Armee des nordostafrikanischen Landes gegen die einst verbündete paramilitärische Einheit Rapid Support Forces (RSF) um die Macht. Der Flughafen in Khartum steht seit Beginn des Konflikts im Zentrum der Kampfhandlungen und war deshalb unzugänglich. Diplomaten bemühen sich seit Tagen um eine belastbare Feuerpause für die Evakuierung.
Derweil trifft die deutsche Bundeswehr nach Angaben des Verteidigungsministeriums Vorbereitungen für einen neuen Anlauf zur Evakuierung deutscher Staatsbürger. Am Mittwoch war der Versuch einer diplomatischen Evakuierung mit Maschinen der Luftwaffe, aber ohne größeren Einsatz von Soldaten, abgebrochen worden.