Erste Spur des ''Patienten 0''

Verbreitete Bauer Coronavirus in Italien?

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Rasend schnell greift das Coronavirus in Norditalien um sich: bereits 219 Infizierte, sieben Tote.

Die Angst greift um sich. Erst starb in einer Klinik bei Padua (Venetien) der 78-jährige Bauunternehmer Adriano Trevisian, kurz darauf in der abgeriegelten Stadt Codogno südöstlich von Mailand (Lombardei) eine 77-jährige Frau, dann in der Gemeinde Vo’ ein 78-Jähriger an COVID-19. Ein weiterer Todesfall wird in den Medien gemeldet, zuletzt erlag ein 84-jähriger Mann in einem Spital in Bergamo (Lombardei) der Lungenkrankheit.

Video zum Thema: Coronavirus: Das Leben in der Roten Zone

Die Zahl der Infizierten ist alleine in der Lombardei auf 165 gestiegen. In ganz Norditalien sind es 219. Zwei Dutzend Erkrankte liegen in Intensivstationen. Elf Städte sind abgeriegelt, Regionen stehen still. Niemand darf raus, keiner rein. Geisterstädte. Der Karneval in Venedig abgesagt. Jetzt gibt es auch den ersten bestätigten Fall in Südtirol.

In vielen Orten sind die ­Regale in den Supermärkten leer: „Die Menschen bunkern sich ein“, so oe24.TV-Reporterin Susanne Breineszl aus Norditalien: „Die Schulen sind zu, Sportveranstaltungen abgesagt, gesellschaftliches Leben findet nicht mehr statt.“

Sperrgebiete schon in drei Regionen

Coronavirus Sperrgebiete Italien
© TZOE/Kolonja Arber
× Coronavirus Sperrgebiete Italien

Suche nach dem Auslöser: "Jeder wird überprüft"

Ansteckung. Wer aber ist „Patient 0“, also jener, der das Virus nach Italien eingeschleppt hat? Bauunternehmer Trevi­sian wurde von einem 38-Jährigen aus der Stadt Codogno infiziert. Der Italiener, ein Unilever-Mitarbeiter, wird als „Patient Nummer 1“ geführt. Er hat auch seine schwangere Ehefrau angesteckt. Der Mann hatte Kontakt zu einem China-Heimkehrer, der als Überträger des Virus vermutet wurde. Die Corona-Tests bei ihm fielen aber negativ aus.

Laut Blick soll dieser nun gefunden worden sein: ein 60-
jähriger Bauer aus der Provinz Venetien. Er sei zwischen den Epizentren Codo­gno und Vo’ gereist. Außerdem besuchte er dieselbe Bar wie eines der Todesopfer.

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