Es ist ein Wunder: Lucas (13) aus Belgien ist der erste Mensch der Welt, der einen gefährlichen Hirntumor besiegt hat.
Bislang galt das „diffuse intrinsische Ponsgliom“ (DIPG) als unheilbar - 98 Prozent der Patienten sterben in der Regel in den ersten fünf Jahren nach der Erstdiagnose. Als beim kleinen Lucas mit fünf Jahren der Tumor festgestellt wurde, haben die Ärzte ihm keine Chance auf ein Überleben gegeben.
Eine Sensation
Nur durch Zufall ist Lucas bei einer klinischen Studie ausgewählt worden und hat das Medikament "Everolimus", eine Art Chemotherapeutikum, bekommen. Das Arzneimittel ist bis dato nur für andere Tumor-Arten verwendet worden - bei DIPG hat es noch nie angeschlagen. Nachdem die Ärzte Lucas das Medikament gegeben hatten, schrumpfte der Tumor schnell. Das ist aber die eigentliche Sensation: Sieben Jahre später ist der Krebs bei dem 13-Jährigen nicht mehr nachweisbar. Das ist das erste Mal, dass ein Mensch diesen äußerst aggressiven Krebs besiegt hat. In einem Interview sagt sein Arzt Jacques Grill: Lucas hat alle Hürden überwunden. Sein Fall gibt vielen Menschen eine wahre Hoffnung".
Experten sind begeistert
Gegenüber "BILD" sagt der Neurologie-Experte Dr. med. Christoph Kleinschnitz: „Dieser Fall ist unglaublich spannend! In der Hirntumor-Onkologie wird immer mehr auf Präzisionsmedizin gesetzt, um zu sehen, welche Medikamente funktionieren und welche nicht. Verallgemeinern darf man den Fall aber nicht, da Studien bereits gezeigt haben, dass das Medikament nicht immer wirkt.“
Warum genau das Medikament "Everolimus" bei Lucas so gut gewirkt hat, ist noch nicht klar. Ein möglicher Grund ist, dass sein Tumor eine seltene Mutation war & mit empfindlicheren Zellen für das Mittel hatte.