Der Brite befürchtet die Rückkehr von gewaltbereiten IS-Kämpfern nach Europa.
Der EU-Sicherheitskommissar Julian King hat vor negativen Folgen der laufenden Großoffensive auf die irakische Stadt Mossul für die Sicherheit in Europa gewarnt. "Die Rückeroberung der nordirakischen IS-Hochburg Mossul kann dazu führen, dass gewaltbereite IS-Kämpfer nach Europa zurückkommen", sagte King der "Welt" (Dienstag). Das sei eine sehr ernste Bedrohung.
Widerstandsfähigkeit erhöhen
Allerdings gehe er nicht von einem "Massenexodus von IS-Kämpfern nach Europa" aus. Wichtig sei jetzt, durch geeignete Maßnahmen Terroristen immer weniger Handlungsmöglichkeiten zu geben und "insgesamt unsere Widerstandsfähigkeit gegen die terroristische Bedrohung zu erhöhen."
Großoffensive als entscheidende Phase
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte die Millionenstadt Mossul im Juni 2014 vollständig unter ihre Kontrolle gebracht. Die seit Monaten vorbereitete Großoffensive zur Rückeroberung der Stadt ist die entscheidende Phase im Kampf gegen die Extremisten. Irakische Sicherheitskräfte begannen am Morgen im Schutze der Dunkelheit mit der Operation.
Sicherheit von Reisedokumenten
King plädierte dafür, die Sicherheit von Reisedokumenten zu verbessern. "Derzeit kann man die Passkontrollen an den EU-Außengrenzen zu leicht umgehen, indem man falsche Dokumente vorlegt", so der EU-Kommissar. "Wir sollten uns auch die Sicherheitsstandards von Geburts- und Heiratsurkunden ansehen - die Dokumente, auf deren Grundlage man Reisedokumente erhält. Es nützt nichts, wenn der Reisepass zwar fälschungssicher ist, aber auf falschen Angaben basiert."
Am Dienstag will sich King in Berlin mit dem deutschen Innenminister Thomas de Maiziere treffen und über Terrorismus und organisierte Kriminalität sprechen.