EU-Parlament könnte bald Döner verbieten

Dem Döner droht das Aus: Der Umweltausschuss des EU-Parlaments will laut BILD den Zusatz von Phosphat in den tiefgefrorenen Fleisch-Spießen verbieten. Bisher war dies gang und gäbe, obwohl die EU-Verordnung hier nicht ausdrücklich geregelt ist. Klar ist, dass der Zusatz in frischen Dönern verwendet werden darf.

Phosphat bindet Wasser, weshalb der Zusatz des Stoffes es einen besseren Zusammenhalt der Fleischteile gewährleistet. Aus diesem Grund wollte die EU-Kommission die Lücke im Gesetz schließen und die Verwendung auch in tiefgefrorenen Fleisch-Spießen erlauben. Doch die Sozialisten und Grünen haben dagegen Einspruch erhoben, da der Stoff sich auf das Herz- und Kreislaufsystem des Menschen gesundheitsschädigend auswirken könnte.

Diskriminierung

Sollte das EU-Parlament dem Ausschuss im Dezember zustimmen, so könnte dies das Aus des beliebten Döners - und gleichzeitig eine Diskriminierung des beliebten Fastfoods bedeuten. Denn Kassler oder Bratwürsten darf Phosphat seit 2014 ausdrücklich hinzugefügt werden.

Pro Tag werden in der EU etwa 500 Tonnen Dönerfleisch konsumiert. 80 Prozent davon werden in Deutschland produziert und gefroren ausgeliefert. Ein Verbot des Snacks bedeutet auch das Aus von Tausenden Arbeitsplätzen. "Sofern sich der Einspruch des Europäischen Parlaments durchsetzt, wäre dies das Todesurteil für die gesamte Dönerindustrie in der Europäischen Union", so Kenan Konyuncu, Vorsitzender des Bundesverbandes der Döner- und Drehspießhersteller Deutschlands, gegenüber BILD.

"Panikmache"

Laut CDU-Gesundheitsexpertin im EU-Parlament, Renate Sommer, ist das verlangte Phosphat-Verbot reine "Panikmache". Bis zu 4.200 mg Phosphat pro Tag wurden von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit als unbedenklich für den Menschen eingestuft, eine Portion Döner enthalte aber nur 134 mg des Stoffes.

Durch den Verzehr eines Döners nehme man jährlich maximal so viel Phosphat zu sich wie durch das Trinken von 1,5 Liter Cola, so Sommer zu BILD.