Ausenminister Kurz in New York

EU und USA gegen Terroristen

Teilen

Trotz enger Allianz mit den USA – Österreich erlaubt keine Überflüge von US-Jets.

Die 3th Avenue und die Lexington rund um das legendäre Hotel Waldorf Astoria waren am Mittwochabend hermetisch abgeriegelt: Dutzende Polizeiautos bewachten das Hotel, in dem gerade US-Außenminister John Kerry und die EU-Außenminister speisten, darunter Sebastian Kurz.

Auch bei diesem Dinner im Rahmen der UNO-Generalversammlung ging es um den Kampf gegen die ISIS-Terroristen. Alle 28 EU-Staaten haben die US-Resolution gegen die islamistischen Schlächter unterstützt.

Kurz erklärt ÖSTERREICH: „Auch die neutralen Staaten unterstützen den Kampf gegen Terror. Angesichts dieser Barbarei darf keiner wegschauen.“ Kerry appellierte gestern auch an die EU-Länder, entschlossener gegen die ISIS-Fans im eigenen Land vorzugehen.

Mindestens 3.000 ISIS-Kämpfer kommen aus Europa, über 140 davon aus Österreich.
US-Präsident Barack Obama hatte am Mittwoch auch vor der UNO-Generalversammlung einen glühenden Appell für den Krieg gegen Terrorismus gehalten.

Kurz: „Trotzdem keine Überfluggenehmigung“
Kurz hatte dazu gestern auch Termine mit dem saudischen Außenminister. Saudi-Arabien fliegt selbst Luftangriffe gegen die Terroristen im Irak und in Syrien. Kurz: „Es ist wichtig, klarzumachen, dass das nicht nur ein Kampf der christlich-jüdischen Welt, sondern auch der Muslime gegen ISIS ist.“ Doch auch wenn Österreich aktiv bei der politischen Allianz mitmacht, Überflüge von westlichen Kampffliegern dürfe man rein rechtlich derzeit nicht genehmigen, betonten Kurz und Bundespräsident Heinz Fischer gestern in New York.

Isabelle Daniel, New York

Obama als Kriegsherr

Er wollte sich aus militärischen Konflikten raushalten, doch jetzt tritt Barack Obama als „Kriegspräsident“ auf – fast wie Vorgänger George W. Bush. Bei seiner Rede vor der UNO in New York schwor Obama, das „Netzwerk des Todes“ des Islamischen Staates (ISIS) zu zerstören: „Solche Killer verstehen nur die Sprache der Gewalt.“ So hat Obama während seiner Amtszeit noch nie gesprochen.

Schon wurde die Phrase „Netzwerk des Todes“ mit Bushs „Achse des Bösen“ verglichen. Damit erklärte Bush den zweiten Golfkrieg. Nun tritt Obama als resoluter Weltführer auf. Er stellte klar, dass nur Amerika die Welt aus dem gegenwärtigen Chaos aus Terror, Russen-Aggression und Ebola-Seuche führen könne.

(bah)

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.