Die Finanzminister beraten in Brüssel über das Schicksal von Griechenland.
Im Schuldenstreit mit Griechenland hat der Euro-Sondergipfel Athen eine letzte Frist gesetzt. Wie Bundeskanzler Werner Faymann nach dem Treffen am Dienstag in Brüssel sagte, findet am Sonntag neuerlich ein EU-Gipfel statt. Wenn es bis dahin zu keiner Einigung komme, "herrscht Klarheit, dass wir nicht neuerlich Fristen verlängern".
Neue Vorschläge
Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras habe angekündigt, bis Donnerstag einen Vorschlag für ein neues Programm vorzulegen. Samstag sollen die Euro-Finanzminister darüber befinden, sagte Faymann. Komme es bis Sonntag zu keiner Einigung müsse "ein Plan B" abgestimmt werden und auch Maßnahmen aller EU-Staaten für humanitäre Hilfe in Griechenland.
- EU-Ratspräsident Donald Tusk hat für 18.00 Uhr zu einem Sondergipfel der Staats- und Regierungschefs der 19 Euro-Länder in Brüssel eingeladen. Zur Vorbereitung soll es am selben Tag ein Treffen der Euro-Finanzminister geben.
- Donald Tusk will im Straßburger Europaparlament über die Situation im Euro-Krisenland sprechen.
- Frühestens am Dienstag könnten Griechenlands Banken und die Börse in Athen wieder öffnen.
Eine weitere ergebnislose Sitzung zu Griechenland gab es zuvor von der Eurogruppe Dienstagnachmittag in Brüssel. Die Finanzminister der Währungsunion erhofften sich einen neuen Vorschlag des neuen griechischen Ressortchefs Euklides Tsakalotos.
Hotels droht Lebensmittelknappheit
Der Geschäftsführer der deutsch-griechischen Handelskammer in Athen, Athanassios Kelemis schlägt Alarm. In einem Interview mit dem "Handelsblatt" lässt der Experte tief blicken. Demnach steht die Tourismusbranche vor dem kurzfristigen Kollaps: "Die großen Hotelketten haben vielleicht noch Lebensmittelvorräte für zehn Tage, dann kommen sie in Schwierigkeiten. Europa und Griechenland müssen jetzt an einem Strang ziehen.“
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