Polizeiaktionen in mehreren Ländern

Europaweite Mafia-Razzia gegen die 'Ndrangheta

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In mehreren europäischen Ländern hat die Polizei Razzien gegen mutmaßliche Mitglieder der italienischen Mafia 'Ndrangheta durchgeführt.

Rom/Düsseldorf. Bei einer landesweiten Razzia gegen das organisierte Verbrechen hat die italienische Polizei am Mittwoch 108 mutmaßliche Mafiosi festgenommen. Sie sollen der kalabrischen Mafia 'Ndrangheta angehören und werden unter anderem für internationalen Drogen- und Waffenhandel, einschließlich Kriegswaffen, sowie Betrug und Geldwäsche verantwortlich gemacht.

Im Rahmen der Razzia wurden prominente Mitglieder des berüchtigten Clans Nirta-Strangio festgenommen, teilten die Justizbehörden mit. Beteiligt waren hunderte Carabinieri in mehreren italienischen Provinzen.

Die 'Ndrangheta gilt als eine der gefährlichsten, reichsten und mächtigsten Mafiavereinigungen Italiens. Sie soll einen Großteil des weltweiten Kokainhandels kontrollieren. In den vergangenen drei Jahrzehnten breitete sich die Organisation immer weiter in den Norden Italiens aus, wo sie unter anderem regulär angemeldete Unternehmen zur Geldwäsche nutzt.

Polizeiaktionen in mehreren europäischen Ländern

Mehrere Personen wurden aufgrund eines europäischen Haftbefehls auch in Deutschland festgenommen, wie die italienischen Carabinieri laut Nachrichtenagenturen am Mittwoch bekanntgaben. Außerdem wurden gegen sechs Menschen in Belgien, drei in Frankreich und jeweils eine Person in Portugal, Rumänien und Spanien europäische Haftbefehle vollstreckt.

Ein Gericht in der Hafenstadt Reggio Calabria hatte auf Antrag der Anti-Mafia-Staatsanwaltschaft die mehr als 100 Haftbefehle ausgesprochen. Der Großteil der Beschuldigten wurde in Italien festgenommen.

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