Enthüllt

Ex-Kreml-Bodyguard: Warum ein Attentat auf Putin fast unmöglich ist

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Kaum jemand kommt an Kreml-Chef Wladimir Putin heran – sagt einer, der es wissen muss.

Dass der russische Präsident gerade zu pedantisch Wert auf seine Sicherheit legt, weiß man nicht erst seit den meterlangen Tischen, mithilfe derer Putin während der Corona-Pandemie Abstand zu seinen Audienzbesuchern wahrte. Ein Mann, der die Abläufe im innersten Kreis des Kreml aus erster Hand kennt, ist Vitaly Brizhaty.

Flucht nach Ecuador

Mehrere Jahre war er für die russische Polizei tätig, ehe er 2021 eine Stelle zur Bewachung Putins annahm. Brizhaty war auf der annektierten Halbinsel Krim für die Sicherheit eines geheimen Ferienhauses des Kreml-Chefs im Dorf Oliva zuständig. Bis zum 24. Februar 2022 ging er dort seiner Arbeit nach. Dann, am Tag der russischen Invasion in der Ukraine, reichte er seine Entlassung ein. Als sein Antrag abgelehnt wurde, floh Brizhaty mit seiner Familie aus Russland nach Ecuador.

Putins Geheim-Domizil auf der Krim

Im südamerikanischen Exil packt der Ex-Sicherheitsmann nun aus. Im Interview mit den Zeitungen von "CH Media" schilder Brizhaty, wie Putin in seinem geheimen Domizil auf der Krim lebt: "Es ist eine Ministadt. Es gibt ein Verwaltungsgebäude, das wir nicht betreten durften, eine eigene Armee, die dort lebt, eine Waffenkammer, eine Tauchergruppe und Ärzte." Sogar Hubschrauberlandeplätze und Eishockeyhallen seien eigens für Putin errichtet worden.

Brizhaty musste das Gebiet zweimal täglich auf Sprengstoff kontrollieren und war für die Sicherheit bei Putins Ankunft zuständig. Der Präsident sei dabei nie mit seinem Namen erwähnt worden – stattdessen habe man nur von "der Erste" gesprochen.

Deshalb ist Attentat auf Putin praktisch unmöglich

Tatsächlich eingeflogen sei Putin während Brizhatys Zeit auf der Krim tatsächlich nur zwei Mal. "Tatsache ist, dass Putin seine Bewegungen sorgfältig verbirgt, auch vor seinen eigenen Mitarbeitern", so der Ex-Polizist. "Die Einzigen, die an Putin herankommen können, sind seine Leibwächter, eine Spezialeinheit des föderalen Sicherheitsdienstes. Sie ist eine Elite unter den Eliten."

Aus diesem Grund sei auch ein Attentat auf Putin extrem schwierig, ja nahezu unmöglich. Brizhaty erklärt: "Die Auswahl der Beamten des föderalen Wachdienstes ist so organisiert, dass fast alle von ihnen glauben, ihre Aufgabe sei die richtige." Der Krieg sei von vielen seiner ehemaligen Kollegen lediglich als "gute Gelegenheit für eine Beförderung wahrgenommen" worden.

Auch im Exil verfolgt

Sicher fühlt sich der Russe in Ecuador nicht – im Gegenteil, er muss sogar um sein Leben fürchten. Vor kurzem habe ihn ein ehemaliger Kollege in einer Nachricht gewarnt: "Sie kommen zu dir. Antworte mir nicht und lösche meine Nummer. Machs gut!"

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