96-Jähriger wurde 2015 wegen Beihilfe zum Mord zu vier Jahren Haft verurteilt.
Der wegen Beihilfe zum Mord in mindestens 300.000 Fällen verurteilte frühere SS-Buchhalter Oskar Gröning ist Medienberichten zufolge tot. Gröning sei bereits am Freitag im Alter von 96 Jahren gestorben, berichtete am Montag "Spiegel Online". Die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" berichtete auf ihrer Website, Grönings Anwalt habe den Tod bestätigt.
Gröning war im Jahr 2015 zu vier Jahren Haft verurteilt worden. Das Oberlandesgericht (OLG) Celle hatte Gröning im November 2017 trotz seines hohen Alters Hafttauglichkeit bescheinigt, ein Gnadengesuch wurde im Jänner vom Oberstaatsanwalt Lüneburg abgelehnt.
Umfassendes Geständnis
Gröning war Mitglied der Waffen-SS und gehörte von 1942 bis 1944 zum Verwaltungspersonal des Vernichtungslagers Auschwitz. Die Anklage hatte sich auf die Zeit der sogenannten Ungarn-Aktion beschränkt, während derer im Frühsommer 1944 innerhalb von knapp zwei Monaten mehr als 400.000 Juden aus Ungarn nach Auschwitz verschleppt und meist sofort ermordet worden waren. Im Prozess gestand Gröning umfassend und bekundete mehrfach seine Reue.