Insbesondere der Fall des in Polizeigewahrsam misshandelten Freddie Gray, die tödlichen Schüsse auf Michael Brown und Trayvon Martin sorgten für Aufsehen und Ausschreitungen.
Die Liste der Todesfälle von Afroamerikanern in Polizeigewahrsam ist lang. Hier ein Überblick:
Jahr 2020
MINNEAPOLIS: Der 46-jährige George Floyd kommt ums Leben. Bei einem brutalen Polizeieinsatz drückte ihm einer von vier beteiligten Beamten minutenlang sein Knie in den Nacken. Bitten des Afroamerikaners, ihn atmen zu lassen, ignorierte er. Tagelange Proteste in vielen US-Städten schlugen teils in Gewalt um
BRUNSWICK: Ein 25-Jähriger wird in der Stadt in Georgia beim Joggen von Polizisten erschossen.
LOUISVILLE: Die Polizei sucht in der Stadt in Kentucky einen Verdächtigen, der sich, wie sich später herausstellt, allerdings zu diesem Zeitpunkt schon in Haft befindet. Eine 26-Jährige wird in ihrer Wohnung erschossen.
Jahr 2019
Fort Worth: In Texas wird eine am Fenster stehende, unbeteiligte Frau bei einem Polizeieinsatz erschossen.
Jahr 2018
SACRAMENTO: Polizisten halten eine Handy für eine Waffe und erschießen 22-Jährigen im Garten seiner Oma mit sechs Patronen.
BARSTOW: Bei der Jagd auf einen Autodieb in der Stadt bei Los Angeles feuern Polizisten 30 Kugeln auf 26-Jährigen ab.
Jahr 2017
SEATTLE: Eine offenbar psychisch kranke Schwangere wird an einem Ort erschossen, an den die Polizei wegen eines Einbruchs gerufen wurde.
Jahr 2016
SAN FRANCISCO: Am Steuer eines gestohlenen Autos wird eine junge Afroamerikanerin von einer Polizeikugel tödlich getroffen. Auf Druck des Bürgermeisters nimmt der Polizeichef seinen Hut.
FALCON HEIGHTS: Im Spital stirbt der 32-jährige Philando Castile, nachdem ein Polizist bei einer Fahrzeugkontrolle in der Stadt in Minnesota mehrfach auf ihn geschossen hatte.
BATON ROUGE: Der 37-jährige Alton Sterling wird auf einem Parkplatz von Beamten zu Boden gezwungen und aus nächster Nähe erschossen.
TULSA: Der 40-jährige Terence Crutcher tödlich von einer Polizeikugel getroffen, der Vorfall von Polizeikameras aufgezeichnet: Auf den Bildern ist zu sehen, wie der Mann mit erhobenen Händen an seinem Auto lehnt - es sieht so aus, als kooperiere er mit den Beamten.
CHARLOTTE: Ein 43-Jähriger wird von einem schwarzen Polizisten niedergeschossen und tödlich verletzt, als die Polizei in einem Parkhaus Verdächtige sucht. Der unbeteiligte Mann trug nach Angaben der Beamten eine Waffe - seine Angehörigen sagen dagegen, er habe ein Buch in der Hand gehalten und auf seinen Sohn gewartet.
Jahr 2015
CHICAGO: Polizisten erschießen eine fünffache Mutter und einen Studenten. Der 19-Jährige hatte seinen Vater mit einem Baseballschläger gedroht, die Nachbarin wird nach Polizeiangaben aus Versehen getroffen.
CINCINNATI: Ein Polizist erschießt bei einer Verkehrskontrolle einen unbewaffneten Schwarzen. Sein Auto hatte vorne kein Nummernschild.
BALTIMORE: Freddie Gray stirbt an den Folgen einer Rückenverletzung. Er war in Polizeigewahrsam misshandelt worden. Es kommt zu schweren Krawallen.
NORTH CHARLESTON: Ein Polizist erschießt einen flüchtenden, unbewaffneten Schwarzen von hinten. Der auf einem Video festgehaltene Fall sorgt international für Aufsehen.
MADISON: Tödliche Schüsse auf einen unbewaffneten jungen Schwarzen lösen Proteste aus. Angeblich schoss der Polizist in Notwehr.
CHARLESTON: Ein Polizist hält einen Autofahrer wegen eines Defekts an seinem Wagen auf und schießt ihm fünf Mal in den Rücken. Es kommt zu landesweiten Proteste.
PALM BEACH GARDENS: Ein Polizist in Zivil erschießt einen Musiker, der eine Autopanne hat.
Jahr 2014
PHOENIX: Ein vierfacher schwarzer Familienvater wird in Phoenix (Arizona) nach einer Polizeikontrolle erschossen, weil er seine Hand nicht aus der Hosentasche nehmen wollte. Darin waren Tabletten und keine Waffe. Es kommt zu einer landesweiten Protestwelle.
FERGUSON: Der unbewaffnete schwarze Teenager Michael Brown wird in der Stadt bei St. Louis von einem Polizisten erschossen. Der Vorfall löst schwere Unruhen aus. Später tritt der Polizeichef von Ferguson zurück - nach einem Bericht des Justizministeriums über weitverbreiteten Rassismus bei der Polizei.
CHICAGO: Der 17-jährige Laquan McDonald läuft mit einem Messer weg und wird von einem weißen Polizisten erschossen. Videoaufnahmen zeigten, dass der Beamte 16 Mal auf den jungen Mann feuerte. Nach der erzwungenen Veröffentlichung der Videoaufnahmen im November 2015 gingen tausende Menschen in Chicago auf die Straße. Der Polizeichef der Stadt wurde entlassen.
CLEVELAND: Der zwölfjährige Tamir Rice stirbt durch Schüsse eines weißen Polizisten. Beamte hielten eine Spielzeugpistole, die der Bub in den Händen hielt, für echt. Angaben eines Anrainers, der beim Notruf bei der Polizei von einer vermutlich unechten Waffe in den Händen des Kindes gesprochen hatte, wurden den Beamten offenbar nicht übermittelt.