An seinem Timing sollte die Chefs des Türkei-Tourismus etwas arbeiten: Während Kriegsverbrechen in Syrien verübt werden, posteten die Werber ein friedliche Stimmungsbilder. Ein Shitstorm folgte.
Nur wenige Headhunter werden dem Social-Media-Chef des Türkei-Tourismus noch große Karrieresprünge prophezeien: Unter dem offiziellen Account "Go Turkey" stellten die Werber am Sonntag stimmungsvolle Sonnenuntergangsbilder mit lieblichen türkischen Landschafts-Szenen auf Twitter. Der Text dazu: "Say cheers to the unforgettable memories of Turkish delicacies and gourgeous sunsets."
"Timing is everything, guys"
Während neue Touristen mit türkischen Leckerbissen und wunderschönen Sonnenuntergängen geworben werden, fordert die Invasion der türkischen Truppen in Syrien Dutzende Todesopfer - und die mit der Erdogan-Armee verbündeten Islamisten verüben schreckliche Kriegsverbrechen: Eine junge kurdische Politikerin wurde vergewaltigt, gesteinigt und geköpft, andere Kriegsgegner sofort am Straßenrand exekutiert, Zivilisten und Journalisten bombardiert.
Bei diesem Timing der Fremdenverkehrs-Werber überrascht es wenig, dass ein heftiger Shitstorm auf die "Go Turkey"-Marketingtruppe niederprasselte. Ein kleiner Auszug daraus: "Fuck you, Erdogan", "Timining is everything, guys." "No video of bombs falling on Kurds?" "Erdogan Assassin" und "We'll never set foot in turkey again after what your government is doing to the Kurdish people.", "Boycott Turkey" etc.
Das Sonnenuntergangs-Posting wurde nach einigen Stunden wieder gelöscht. Am Montag folgte dann ein Straßenbahn-Foto auf Twitter, die Werber hoffen offenbar, damit weniger negative Reaktionen zu provozieren.
