Kinder waren in zweiter Etage eines Holzhauses eingesperrt.
Bei einem Brand in einem Ferienlager in der südukrainischen Hafenstadt Odessa sind drei Mädchen ums Leben gekommen. Die Kinder im Alter von acht bis zwölf Jahren waren am Wochenende in der zweiten Etage eines Holzhauses eingesperrt, als das Feuer ausbrach, wie die Zeitung "Westi" am Montag berichtete. 39 Kinder retteten sich durch Fenster, mehrere von ihnen erlitten Brüche und Rauchvergiftungen.
Leiter festgenommen
Die Erzieher hatten die Kinder zuvor für die Nacht in dem Raum eingesperrt, hieß es. In der Einrichtung seien außerdem Elektroleitungen nachlässig verlegt worden. Rauchmelder seien aufgrund früherer Fehlalarme abgeschaltet worden und ein naher Hydrant für die Feuerwehr habe kein Wasser geführt. Die Polizei nahm den Leiter des Ferienlagers vorläufig fest.
Noch im Mai hatte Präsident Petro Poroschenko die Erholungsstätte nach langer Modernisierung als "beste in der Ukraine" eingeweiht. Im Juni stellte der Zivilschutz aber schon Probleme beim Feuerschutz fest. Aktivisten werfen vor allem Bürgermeister Gennadi Truchanow Korruption rund um die Arbeiten an dem stadteigenen Ferienlager vor. In der Millionenstadt wurde eine zweitägige Trauer ausgerufen.