Nach stundelangem Ausharren in der Maschine, hat die Geiselnahme in Zypern ein Ende.
Die Entführung einer ägyptischen Passagiermaschine in Zypern ist beendet: Sicherheitskräfte hätten den Entführer auf dem Flughafen von Larnaka festgenommen, teilte Regierungssprecher Nikos Christodoulides im Kurzbotschaftendienst Twitter mit.
Wie ein Korrespondent der AFP berichtete, verließ ein Mann das Flugzeug und ging mit erhobenen Händen über die Piste in Richtung zweier Anti-Terror-Polizisten. Die Beamten hätten den dann am Boden liegenden Mann durchsucht und abgeführt.
Nervenkrieg
Dem Zugriff war ein stundenlanger Nervenkrieg vorausgegangen, nachdem der Airbus A320 der Gesellschaft Egyptair in der Früh auf einem Inlandsflug von Alexandria nach Kairo entführt und zur Landung in Larnaka gezwungen worden war. An Bord der Maschine waren nach ägyptischen Behördenangaben 55 Passagiere, die meisten von ihnen Ägypter. Nach der Landung in Zypern ließ der Entführer nach und nach die meisten Insassen frei.
Der Entführer hatte im Flugzeug mit der Zündung eines Sprengstoffgürtels gedroht. Es war allerdings unklar, ob er überhaupt bewaffnet war. Die Behörden schlossen einen terroristischen Hintergrund der Entführung aus. Nach Angaben des ägyptischen Luftfahrtministers Scherif Fathi waren Passagiere und Besatzung wohlauf.
Zuletzt befanden sich noch sieben Geiseln an Bord der Maschine. Wenige Minuten vor dem Ende der Entführung war zu sehen, wie ein Mann aus einem Cockpit-Fenster kletterte, zu Boden sprang und weglief. Die übrigen Menschen an Bord verließen das Flugzeug über eine Treppe.
Rätsel über Motiv
Unklar war zunächst das Motiv des Entführers. Die zyprischen Behörden haben einen terroristischen Hintergrund ausgeschlossen. Der Mann scheine "labil". Der ägyptische Ministerpräsident Scherif Ismail sagte vor Journalisten, der Entführer - ein Ägypter - habe verlangt, einen Vertreter der Europäischen Union zu sprechen, dann wiederum habe er gefordert, zu einem anderen Flughafen gebracht zu werden. Zyprische Medien hatten berichtet, der Entführer habe lange auf der Mittelmeerinsel gelebt und verlangt, seine auf Zypern lebende Ex-Frau zu sprechen.