Israel

Fortschritte bei Kampf gegen Feuerhölle

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Mehr als 3.000 Helfer sind seit mehreren Tagem im Dauereinsatz.

Im israelischen Karmel-Gebirge geht der Kampf von mehr als 3000 Helfern gegen den wütenden Waldbrand am vierten Tag in Folge weiter. "Wir haben noch keine volle Kontrolle gewonnen, aber es gibt beträchtliche Fortschritte", sagte der Sprecher der Einsatzkräfte, Joram Levy, am Sonntag auf Anfrage. Seit Sonnenaufgang seien 22 ausländische Löschflugzeuge in der Luft. Derzeit gebe es noch drei große Brandherde. Es werde noch ein bis zwei Tage dauern, bis das Feuer eingedämmt sei.

Die israelischen Rettungskräfte setzen jetzt große Hoffnungen auf ein Super-Löschflugzeug aus den USA, das in der Nacht in Israel eingetroffen war. Die umgebaute Boeing 747 kann bis zu 80 Tonnen Löschmittel fassen und auch nachts fliegen. Dieser "Evergreen Supertanker" wird unter anderem bei Waldbränden im US-Bundesstaat Kalifornien eingesetzt.

Jugendlicher Leichtsinn
Die Polizei kann inzwischen auch weitgehend rekonstruieren, wie der bisher schlimmste Waldbrand in der Geschichte Israels ausgebrochen ist. Zwei Jugendliche im Alter von 16 Jahren sind festgenommen worden. Die beiden Burschen hätten am Donnerstagvormittag in einem Wald nahe ihres Dorfes Usufiya Feuer gemacht, um eine Wasserpfeife zu rauchen und Kaffee zu kochen, sagte der Sprecher der Polizei in Haifa, Yehuda Maman, am Sonntag auf Anfrage. Von dieser Stelle aus habe sich der Brand dann ausgebreitet.

Fahrlässigkeit
Die Polizei wirft den beiden Brüdern jedoch nicht vorsätzliche Brandstiftung, sondern Unachtsamkeit und Fahrlässigkeit vor. Als Folge des Großbrandes sind bisher 41 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 17.000 mussten ihre Häuser verlassen und sich vor den Flammen in Sicherheit bringen. Das Feuer hat eine Fläche von mehr als 40 Quadratkilometer mit mehr als vier Millionen Bäumen vernichtet. Im von Drusen bewohnten Dorf Usufiya fällten Bürger die Bäume um ihre Häuser, um ein Übergreifen der Flammen zu verhindern.

Bis der letzte Brandherd vollständig gelöscht sei, könnten noch Tage vergehen, sagte der Minister für innere Sicherheit, Yitzhak Aharonovitch, am Samstag in Haifa. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu bedankte sich für die große internationale Unterstützung. "Die israelische Nation steht zusammen, und viele Länder der Welt stehen an der Seite Israels", sagte der Regierungschef. Frankreich, Griechenland, Russland, die Türkei und Zypern schickten mehrere Löschflugzeuge und Helikopter ins Land. Für Sonntag rechnete Israel mit weiteren neun Löschflugzeugen, davon fünf aus Spanien.

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