Macron angezählt

Frankreich: Umfrage-Beben nach Regierungs-Chaos

Präsident Emmanuel Macron ist schwer angezählt. 

Frankreich befindet sich in einer tiefen innenpolitischen Krise. Präsident Emmanuel Macron hat am Freitag den zurückgetretenen Premier Sébastien Lecornu überraschend erneut zum Regierungschef ernannt. Wie der Élysée-Palast mitteilte, soll der 39-Jährige nach seinen Bemühungen zur Lösung der Regierungskrise als Premier weitermachen und ein neues Kabinett zusammenstellen. Lecornu, ein enger Vertrauter Macrons, war erst vor vier Wochen als Premier angetreten und hatte nach regierungsinternen Spannungen am Montag sein Amt niedergelegt.
 

Der überraschende Rücktritt Lecornus hatte heftige Reaktionen ausgelöst. Die Opposition forderte umgehend Neuwahlen und - bis ins Lager der Konservativen hinein - auch den Rücktritt Macrons.

Bardella liegt klar vorne

Eine aktuelle Umfrage (Harris Interactive/1.124 Befragte) vom Donnerstag setzt Macron weiter unter Druck. Demnach kommt Jordan Bardella von Le Pens Rassemblement National (RN) auf 35 Prozent und liegt damit klar an der Spitze. Ex-Premier Édouard Charles Philippe liegt mit 15 Prozent abgeschlagen auf Platz 2.

Le Pen und Jordan Bardella
© APA/AFP/Emmanuel DUNAND

Die nächste Präsidentschaftswahl in Frankreich findet im April 2027 statt. Macron darf dabei nach 2 Amtszeiten nicht mehr antreten. Nach dem französischen Mehrheitswahlrecht kommen zwei Kandidaten in die Stichwahl. Um gewählt zu werden, benötigt man die absolute Mehrheit.

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