Sie wurden von der Terror-Miliz entführt und als Sex-Sklavinnen missbraucht.
Die nigerianische Armee konnte mehr als 800 Geiseln aus den Händen der Islamistengruppe Boko Haram befreien. Allein in der Ortschaft Kusumma im nordöstlichen Bundesstaat Borno konnten nach Gefechten mit den Extremisten 520 Gefangene in Sicherheit gebracht worden. Die Gefangenen waren fast alles Mädchen und Frauen. Was sie in den Sex-Camps erleiden mussten, ist kaum zu glauben, einige von ihnen haben nun von ihrem Martyrium erzählt.
Wer sich wehr, wird erschossen
Fast täglich wurden die Frauen von den Islamisten vergewaltigt. Auch Kinder waren vor der Terror-Gruppe nicht sicher, das jüngste Opfer war erst acht Jahre alt. Wer sich gegen die Vergewaltigung wehrte, wurde einfach erschossen.
Doch das Martyrium geht auch nach der Befreiung weiter. Die Heimatorte der Frauen wurden zerstört, ihre Familien wollte oftmals nichts mehr mit ihnen zu tun haben. Da sie ihre Ehre in der Gefangenschaft verloren haben, werden sie nun aus der Gemeinschaft verstoßen. In Flüchtlingslagern konnten viele Frauen und Mädchen nun vorübergehend unterkommen. Dort werden sie auf ein neues Leben vorbereitet.
Islamischer Gottesstaat
Boko Haram ("Westliche Erziehung ist Sünde") kämpft seit sechs Jahren für die Errichtung eines islamischen Staats im mehrheitlich muslimischen Nordosten Nigerias. Mindestens 17.000 Menschen wurden in dem Konflikt bisher getötet, mehr als 2,5 Millionen Menschen wurden durch die Gewalt in die Flucht getrieben. Der Konflikt weitete sich mittlerweile auch auf die Nachbarländer Kamerun, Tschad und Niger aus, deren Armeen sich am Kampf gegen Boko Haram beteiligen.