Völlig irre!

Fukushima will 1,3 Milliarden Liter radioaktives Kühlwasser in den Pazifik pumpen

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Ab Juli 2023 sollen nach und nach 1,3 Mrd. Liter radioaktives Wasser in den Pazifik gepumpt werden. GLOBAL 2000 fordert Konsequenzen 

Die japanische Regierung und TEPCO, der Eigentümerkonzern der explodierten Fukushima-Reaktoren, planen, ab Juli 2023 nach und nach 1,3 Milliarden Liter radioaktiv belastetes Wasser in den pazifischen Ozean abzulassen. Nach dem schweren Erdbeben vom 11. März 2011 und dem dadurch ausgelösten Tsunami wurde aufgrund unzureichender Schutzmaßnahmen das AKW Fukushima Daiichi überflutet und zerstört, in Folge explodierten vier Reaktorgebäude, es kam zur Kernschmelze in drei Reaktoren.

Notdürftige Kühlung & geschmolzene Reaktorkerne 

Zur notdürftigen Kühlung der geschmolzenen Reaktorkerne und Brennelemente wird seither Kühlwasser in die Reaktorruinen gepumpt. Große Mengen des in über tausend Tanks auf dem Gelände des zerstörten Atomkraftwerks gelagerten Wassers sind weit über die gesetzlichen Grenzwerte belastet, nicht nur mit dem Betastrahler Tritium, sondern auch mit Strontium und Cäsium in Konzentrationen bis zu 19.909-fach über den Grenzwerten.

Filtersystem versagt immer wieder 

„Das von TEPCO eingesetzte Filtersystem versagt immer wieder, Rückstände in den Tanks und der desaströse Umgang von Betreiberkonzern und Regierung mit den Super-GAUs lassen kein Vertrauen in die Zuverlässigkeit der Informationen und Pläne zu“, sagt Reinhard Uhrig, Anti-Atom-Experte von GLOBAL 2000. „Unsere japanische Partnerorganisation Friends of the Earth Japan schlägt sicherere Methoden  zum Umgang mit dem radioaktiven Kühlwasser vor wie etwa die Konzentration und Verfestigung, oder die Lagerung in Großtanks.

Forderungen an die Bundesregierung

GLOBAL 2000 ruft die österreichische Bundesregierung auf, bei den Vertreter:innen Japans gegen das geplante Vorgehen zu protestieren und über den österreichischen Sitz in der Internationalen Atomenergieagentur IAEA auf Alternativen zum Ablassen des radioaktiven Wassers in den pazifischen Ozean zu drängen.

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