Götterdämmerung in Arabien

Gaddafi schickt seine Schergen

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Libyens Diktator Gaddafi schickt Söldner los und lässt auf Demonstranten schießen.

Von Helikoptern aus fallen Schüsse auf Demonstranten in Benghazi – der Stadt, in der vor drei Tagen alles begonnen hatte. Schreie, Tote und Verletzte – Ärzte, Richter und Geistliche rufen die „freie Welt“ via Twitter und Facebook „um Hilfe“. Es ist ihr einziger Kontakt zur Außenwelt. Denn Muammar Gaddafi, der Wüstendiktator, will den Aufstand in Libyen brutalst niederschlagen. Medien, Telefonleitungen und Internet werden vom Geheimdienst überwacht und immer wieder abgedreht. Söldner werden auf das eigene Volk gehetzt.

Trotzdem gehen immer weitere Menschen „im Westen und Osten“, wie sie skandieren, auf die Straßen: Sie verbrennen Gaddafi-Bilder, stürzen die lebensgroßen Skulpturen des Terror-Paten um und kämpfen für ihre Freiheit.

Nach 61 Jahren der Gaddafi-Diktatur reicht es den Jungen im nordafrikanischen Öl-Land. Und die Demonstrationen erreichen zunehmend Tripolis. In der libyschen Hauptstadt versammelten sich gestern auch die EU-Botschafter zu einer Krisensitzung: Die Lage ist angespannt und zunehmend dramatisch. Mindestens 84 Menschen wurden bereits getötet. Hunderte Demonstranten liegen schwer verletzt in den Spitälern.

„Stürzt Gaddafi oder gibt es finales Blutbad?“
Von den 160 Österreichern, die sich in Libyen befunden haben, sind bereits über 80 ausgeflogen worden. Via Twitter, Facebook und YouTube schmuggeln die Demonstranten indes Videos und Fotos ins Ausland:

Sie zeigen, wie auf Menschen geschossen wird, wie Soldaten zu den Demonstranten überlaufen – und sie zeigen nackte Angst: Ein 24-jähriger ist zum äußersten Kampf gegen Gaddafis Schergen bereit: „Entweder wir stürzen den Verbrecher Gaddafi oder er richtet ein Blutbad gegen uns an.“

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