WM-Quali-Finale

Nach überstandenem Flugchaos: Bosnien glaubt an das Wunder von Wien

Noch bevor der Ball im WM-Quali-Showdown am Dienstag (20.45 Uhr/live auf ServusTV) gegen Österreich rollt, geriet Bosnien-Herzegowinas Nationalteam bereits ins Schwitzen. 

Über eine Stunde saß das Team im Flugzeug fest – starker Wind in Sarajevo legte den gesamten Flughafen lahm, Starts und Landungen wurden gestoppt. Die Bedingungen galten als zu instabil, ein sicheres Abheben unmöglich. Ausgerechnet vor dem vielleicht wichtigsten Spiel seit Jahren schien die Reise nach Wien zu kippen. Doch am späten Nachmittag dann die erlösende Nachricht: Bosnien ist trotz chaotischem Beginn sicher in Wien gelandet.

Nach überstandenem Flugchaos: Bosnien glaubt an das Wunder von Wien
© reprezentacija.ba

Balkan-Kader dezimiert

Mit Verspätung, aber voller Spannung reist die Truppe von Sergej Barbarez als Außenseiter an – und trotzdem mit einer echten Chance auf ein historisches WM-Ticket. Ein Sieg im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion würde Bosnien die erst zweite WM-Teilnahme als eigenständiges Land nach 2014 sichern. Allerdings ist der Kader arg dezimiert: Amar Dedić, Nikola Katić und Dženis Burnić fehlen gesperrt, dazu kommt eine Verletztenliste, die schmerzhafter kaum sein könnte – angeführt von Stuttgart-Star Ermedin Demirović.

Auch Barišić, Radeljić und Hajradinović sind nicht dabei. Routinier Sead Kolašinac ist zurück im Kader, aber bislang ohne Einsatzminuten. Dennoch herrscht Zuversicht. Der 3:1-Sieg gegen Rumänien hat der Mannschaft spürbar Rückenwind verliehen. Barbarez spricht von einem „Finale, von dem wir geträumt haben“, und rechnet mit einer gewaltigen Unterstützung in Wien: „Ich bin sicher, dass das halbe Stadion unseres sein wird.“

»Wir fahren nach Wien, um zu gewinnen«

Für zusätzliche Schlagzeilen sorgte die Personalie Emir Karic. Barbarez warf dem ÖFB vor, die notwendigen Freigabe-Dokumente zu spät übermittelt zu haben – „kein Fairplay“, wie er schimpfte. Inzwischen ist Karic jedoch spielberechtigt. Und auch sein Sturm-Kollege Arjan Malic könnte trotz durchwachsener Leistungen wichtig werden, da Dedić ausfällt. Die größte Hoffnung bleibt aber Edin Džeko – 72 Tore in 145 Länderspielen, ein Leader, der schon so viele Male zur Stelle war, wenn Bosnien ihn brauchte.

"Kein Fairplay": Bosnien wütet über ÖFB
Arnautovićs letztes WM-Versprechen: »Das größte Spiel meiner Karriere«
Bosnien im Ticket-Wahn! 25.000 Fans stürmen Wien

Neben dem Altstar setzt Barbarez auch auf frischen Wind: Salzburg-Legionär Kerim Alajbegovic und Esmir Bajraktarević – der Rumänien mit einem Traumtor schockte – könnten die Partie beleben. Torhüter Nikola Vasilj gibt sich jedenfalls kämpferisch: „Natürlich haben wir Chancen. Warum nicht? Angst haben wir keine.“ Statistisch spricht wenig für Bosnien: Nur eines der bisherigen sechs Duelle gegen Österreich wurde gewonnen – natürlich mit einem Treffer von Džeko. Doch Flügelspieler Amar Memić bringt es mit einem Lächeln auf den Punkt: „Der Ball ist rund. Wir fahren nach Wien, um zu gewinnen.“

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten