Vor Showdown

"Kein Fairplay": Bosnien wütet über ÖFB

Bosniens Nationalteam geht als Außenseiter, aber mit der Chance auf einen großen Coup ins Entscheidungsspiel der WM-Qualifikation am Dienstag in Wien. Doch schon vorab herrscht schlechte Stimmung zwischen den zwei Lagern, denn Bosnien erhebt schwere Vorwürfe gegen den ÖFB.

Mit einem Sieg im ausverkauften Ernst-Happel-Stadion am Dienstag (20.45 Uhr/live bei ServusTV) würden Edin Dzeko und Co. ihre erst zweite WM-Teilnahme als eigenständiges Land nach 2014 fixieren. 

Möglich machte das ein 3:1 am Samstag in Zenica gegen Rumänien, denn mit dem umjubelten Heimsieg nach Rückstand hielten sich die Bosnier im Rennen um das WM-Direktticket. Für Aufregung im bosnischen Lager sorgte die Personalie Emir Karic.

Der Linksverteidiger von Sturm Graz hätte laut Barbarez gegen die Rumänen sein Länderspieldebüt geben sollen. Man habe vom ÖFB aber nicht rechtzeitig die notwendigen Dokumente zur Freigabe erhalten, so der Vorwurf. "Das ist kein Fairplay", kritisierte Barbarez. Zumal die Österreicher bei einem Punkteverlust Bosniens bereits vorzeitig für die WM in Nordamerika qualifiziert gewesen wären.

Karic gegen sein Heimatland spielberechtigt

Karic war bis zur U21 für Österreich im Einsatz, seit dem Vorjahr verfügt der gebürtige Linzer aber auch über den bosnischen Pass. Nun steht der 28-Jährige erstmals im Aufgebot. "Meine Freunde kennen meine Meinung", betonte Karic vergangene Woche. "Bosnien-Herzegowina ist das Land meiner Eltern. Ich bin Österreich dankbar für alles, das sie mir gegeben haben." Bei Barbarez' Anruf habe er aber nicht zweimal nachgedacht.

© GEPA

"Ich bin stolz zu sein, wo ich bin, und für das Land zu spielen, das ich liebe." Laut bosnischen Medien sei die Freigabe mittlerweile eingetroffen und Karic am Dienstag in Wien spielberechtigt. Sein Clubkollege Arjan Malic wurde nach einem Fehler beim Tor der Rumänen zur Pause ausgewechselt.

In Abwesenheit von Top-Außenverteidiger Dedic könnten beiden Sturm-Kickern gegen das ÖFB-Team trotzdem wichtige Rollen zukommen. "Wir müssen das in Zukunft besser absichern und aufmerksamer sein", verlangte Barbarez. Malic tue ihm leid. "Aber wir schauen nach vorne. Wir werden in Wien unsere Stärken zeigen."

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