Rekord-Teamspieler Marko Arnautovic hat am Samstag in Zypern mit seinem Doppelpack unser Team zum Sieg geschossen und träumt nun von der WM zum Abschluss seiner ruhmreichen Karriere.
Mit seinen zwei Toren in Limassol hat Marko Arnautovic in seinem 129. Spiel im ÖFB-Trikot nicht nur seine Tore 46 und 47 erzielt. Es waren auch seine Treffer sieben und acht in der laufenden WM-Qualifikation. Damit hat er schon einen Top-Wert aus der letzten erfolgreichen Qualifikation für eine Weltmeisterschaft übertroffen.
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1998 jubelte Toni "Doppelpack" Polster sieben Mal und schoss unser Team damals nach Frankreich, wo man nach zwei 1:1-Remis gegen Chile und Kamerun und einer 1:2-Niederlage gegen Italien in der Gruppenphase scheiterte. Für Arnautovic ist heuer die letzte Chance, bei einer WM teilnehmen zu können. Mit 36 Jahren kündigte er bereits an, dass es seine letzte Chance wird.
Einen Spieltag vor Schluss fehlt unserem Team nur noch ein Punkt gegen Bosnien und Herzegowina am Dienstag (ab 20.45 Uhr im oe24-LIVE-TICKER), um das Ticket nach Nordamerika lösen zu können. "Unser Ziel ist, zur WM zu fahren. Du kommst her und gibst 110 Prozent", so Arnautovic.
WM als Krönung für Arnautovic
Auch, dass es mit der vorzeitigen Qualifikation nicht geklappt hat, stört ihn nicht. "Es wird nicht einfach. Wir haben uns selber gesagt, dass unser Finale am Dienstag ist. Zypern war das Halbfinale. Ich will einfach nur bei der WM sein und will einen schönen Abschluss im Nationalteam haben", meinte der 36-Jährige weiter. Bei einer WM-Teilnahme könnte Arnie auch der zweite ÖFB-Kicker nach Ivica Vastic sein, der ein Tor bei einer EM und einer WM erzielt.
Nach dem Zypern-Spiel blickte er auf seine Zeit im rot-weiß-roten Dress auch zurück. "Wir waren ganz unten, wir waren ganz oben, aber es ist noch nicht fertig." Damit spielt er auch darauf an, dass er nicht der einzige Star in der Rangnick-Elf ist, für den es die wohl letzte WM-Chance ist.
Auch sein langjähriger Weggefährte und Kapitän David Alaba könnte nach vielen Verletzungen in vier Jahren nicht mehr aktiv sein. Auch deshalb braucht das Team neue Leader. Der dritte Kapitän ist derzeit Marcel Sabitzer. Der Dortmund-Star ist seit Jahren fixer Bestandteil der ÖFB-Auswahl. Doch in den letzten Monaten hat sich ein neuer Leader im Team hervorgetan, der auf Zypern in der Schlussphase auch die Schleife tragen durfte: Konrad Laimer.
Wichtige Stütze
Der 28-jährige Salzburger spielt derzeit nicht nur im Nationalteam groß auf, sondern ist auch beim FC Bayern eine wichtige Stütze, deshalb winkt ihm dort auch schon eine vorzeitige Vertragsverlängerung.
Am Samstag musste Laimer auf der ungewohnten Position des Linksverteidigers auflaufen, weil Philipp Mwene gesperrt war, doch auch diese Aufgabe erfüllte er mit Bravour. Nach dem Spiel gab es Sonderlob von seinen Kollegen, vor allem Arnautovic war begeistert. "Er kann auf allen Positionen spielen, es fehlt nur noch, dass er Torwart spielt", meinte unser Torjäger im Scherz.
"Arnie" erklärte weiter, dass Laimer "zwar nicht die Größe habe", aber mit seiner Schnelligkeit die Bälle sicher abfangen kann, wenn die Verteidigung hoch steht. Beeindruckt ist Arnautovic auch von Laimers Entwicklung in der letzten Zeit. Diese sei "schon herausragend" und laut Arnautovic sei das noch nicht der Höhepunkt von Laimers Leistungsstufe erreicht, womit das Team auch in Zukunft in guten Händen ist.