Nach dem 3:1-Sieg gegen Rumänien in der vorletzten WM-Quali-Runde verwandelten die Bosnier ihre Kabine in eine tobende Partyhölle – und schicken damit eine klare Botschaft nach Wien: ÖFB, zieht euch warm an!
Was für ein Abend in Zenica! Bosnien und Herzegowina dreht am Samstag ein 0:1 gegen Rumänien in ein viel umjubeltes 3:1 – und fixiert damit bereits vor dem Showdown gegen das ÖFB-Team am Dienstag (20.45 Uhr/live auf ServusTV) den Play-off-Platz. Gleichzeitig bleibt auch das direkte Ticket zur WM 2026 in Nordamerika in Reichweite. Mit nun 16 Punkten beträgt der Rückstand auf Österreich lediglich zwei Zähler – ein Abstand, der im finalen Duell durchaus aufzuholen ist. Gelänge das, wäre es erst die zweite WM-Endrunden-Teilnahme der Verbandsgeschichte nach der Premiere 2014 in Brasilien.
Aus Stadionjubel wird Kabinenwahnsinn
Entsprechend groß war die emotionale Entladung nach dem Schlusspfiff. Was im Stadion schon wie eine kleine Fußball-Party wirkte, setzte sich in der Kabine nahtlos fort – und steigerte sich dort sogar noch. Die „Zmajevi“ zündeten eine Feier, die das zuvor Gesehene weit übertraf. Kaum war die Kabinentür geschlossen, verwandelte sich der Raum in einen tosenden Hexenkessel: Wasserfontänen schossen durch die Luft, Spieler tanzten auf Bänken – und selbst Journalisten wurden kurzerhand in das Chaos hineingezogen.
Inmitten des Jubels fand auch Teamchef Sergej Barbarez ein paar Worte, getragen vom kollektiven Adrenalinschub der Mannschaft:
„Genau diesen Moment wollten wir. Wir haben den Play-off sicher – und jetzt fahren wir mit riesigem Selbstvertrauen nach Wien. Das ist eine einmalige Chance auf die WM.“
»Wollten Finale in Wien unbedingt«
Doch der Höhepunkt der Feier folgte erst noch. Als aus den Boxen plötzlich der Hit des kürzlich verstorbenen bosnischen Kultsängers Halid Bešlić erklang – „Ljiljani“ („Lilien“) – erreichte die Stimmung ihren Siedepunkt. Mit dem ersten Akkord brach die Mannschaft endgültig aus: Jeder sang, jeder sprang, jeder feierte. Die Kabine vibrierte unter einem ohrenbetäubenden Mix aus purer Freude, spürbarer Erleichterung und der wachsenden Überzeugung, dass der WM-Traum zum Greifen nah ist. Diesen Glauben trug auch Ex-Austria-Torjäger Tabaković nach außen; „Wir werden unser Maximum geben. Wir wollten dieses Finale in Wien unbedingt – und wir fahren dorthin, um alles zu geben. Mit unseren Fans im Rücken.“