USA

Gefangener 2 Jahre im Knast vergessen

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Stephen Slevin (59) erhält jetzt 15,5 Millionen Dollar Schadenersatz.

Stephen Slevin (59) ist ein reicher Mann, denn der US-Amerikaner erhält rund zwölf Millionen Euro Entschädigung. Bezahlt hat er dafür mit 22 Monaten seines Lebens. Er wurde fast zwei Jahre lang in einem Gefängnis im US-Bundesstaat New Mexico "vergessen". Als er herauskommt, besteht er nur mehr aus Haut und Knochen, hat  Liegegeschwüre, zotteliges Haar und schlechte Zähne.

2005 wurde Slevin wegen Alkohol am Steuer verhaftet. Anfangs wurde er in eine normale Zelle gesteckt, aber weil die Wärter fürchteten, dass sich der depressive Mann etwas antut, kommt er in eine Gummizelle, später - angeblich auf eigenen Wunsch - sogar in Isolationshaft. Dort geht es Slevin immer schlechter, berichtet sein Anwalt. Panikanttacke und Schlafstörungen führen dazu, dass er nach drei Monaten Einzelhaft in ein Delirium fällt.

Vor Gericht wird Slevin in der ganzen Zeit nie gestellt, zunächst sollen medizinische Untersuchungen abgewartet werden. Als im Juni 2007 endlich der Prozess stattfindet, wird die Klage abgewiesen. Jetzt ist Slevin an der Reihe, Klage einzureichen. Nachdem ihm zunächst 22 Millionen Dollar zugestanden wurde, und Berufung eingelegt wurde, einigte er sich mit der Behörde jetzt auf 15,5 Millionen Dollar.

Viel Freude wird der 59-Jährige mit de Geld aber wohl nicht mehr haben. Er leidet an posttraumatischen Störungen und Lungenkrebs. Laut seinen Ärzten hat Stephen Slevin nur mehr ein Jahr zu leben.

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