Fund

Geheimnis um Jesus-Frau gelüftet

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Papyrus als Sensation - Beweis für Jesus-Frau?

Das vergilbte Papyrusstück ist 3,8 mal 7,6 Zentimeter klein. Je sieben, mit schwarzer Tinte geschriebene Zeilen stehen auf beiden Seiten. Die koptischen Schriftzeichen sind nur mit einer Lupe lesbar. Dennoch könnte das ca. 1.600 Jahre alte Schriftfragment die christliche Lehre auf den Kopf stellen.

Denn die Harvard-Theologin Karen L. King entdeckte darauf den ersten schriftlichen Hinweis auf eine Ehefrau Christi. Genau steht zu lesen: „Jesus sagte zu ihnen: ,Meine Frau‘“. Später wird auf „Maria“ verwiesen, wahrscheinlich Auferstehungszeugin Maria Magdalena. Entzifferbar auch: „Sie ist in der Lage, meine Jüngerin zu sein.“

Jetzt ist die Aufregung groß: War Jesus doch verheiratet? Mit Maria Magdalena? Gab es Jüngerinnen?

Da Vinci Code
Für King ist der Fund kein Beweis, dass Jesus wirklich verheiratet war. Immerhin entstand die antike Schrift Hunderte Jahre nach seinem Tod. „Doch es ist der bisher beste Hinweis auf eine Debatte unter frühen Christen, ob Jesus enthaltsam war, und ob sie heiraten und Sex haben sollen“, so King zur New York Times.

Der Fund könnte unter Katholiken die Zölibat-Debatte befeuern. Der Papyrus ist echt, so Experten, der Fundort liege in Ägypten. Die uralte Faszination über eine „Jesus-Frau“ fand den Weg zuletzt auch in Dan Browns Roman-Bestseller The Da Vinci Code.

Die weltbeste Expertin prüfte
Die Frau hinter der Sensation ist Karen L. King (58), Theologin und Historikerin an der „Harvard Divinity School“ in Cambridge, Massachusetts. Sie gilt als eine der weltbesten Spezialistinnen zur Rolle von Frauen im Frühstadium der Kirchen. Im Vorjahr trat ein anonymer Sammler mit einem Schriftstück an sie heran, in dem erstmals schriftlich auf eine Frau von Jesus verwiesen wird. Sie übersetzte den Papyrus, ließ die Echtheit von drei Experten überprüfen und verfasste ein Theoriepapier („Evangelium von Jesus’ Frau“).

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