Streit mit Spanien

Gibraltar: London schickt Kriegsschiffe

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Ministerium spricht von einer lange geplanten Routineübung.

Inmitten der Spannungen zwischen Großbritannien und Spanien um Gibraltar schickt London Kriegsschiffe zu einem Manöver an die Küste seines Überseegebiets auf der Iberischen Halbinsel. Wie das britische Verteidigungsministerium am Montag mitteilte, soll am Dienstag die Fregatte "HMS Westminister" auslaufen und binnen einer Woche Gibraltar erreichen. Weitere drei Schiffe sollten schon am Montag britische Häfen in Richtung Mittelmeer verlassen.

Das Ministerium sprach von einer lange geplanten Routineübung. Europaminister David Lidington schrieb in der Tageszeitung "The Sun", Großbritannien und Spanien schätzten einander zwar. Dies bedeute aber nicht, "dass wir ein Auge zudrücken, wenn die Menschen in Gibraltar bedroht oder unter Druck gesetzt werden". Spanische Medien werteten den Plan, die "HMS Westminster" Gibraltar anlaufen zu lassen, jedoch als einschüchternde Maßnahme.

Spanien wirft Gibraltar vor, Ende Juli Betonblöcke mit Metallstacheln in spanischen Gewässern versenkt zu haben, um ein künstliches Riff zu schaffen, das die Arbeit der spanischen Fischer behindere. Die spanischen Behörden reagierten mit verstärkten Kontrollen an der Grenze zu dem Territorium an der Südspitze der Iberischen Halbinsel, die bei hochsommerlichen Temperaturen für stundenlange Verzögerungen bei der Abfertigung sorgten. Seither gibt es einen heftigen Streit zwischen Madrid und London.

Gibraltar gehört seit dem Jahr 1713 zu Großbritannien. Spanien erkennt die britische Herrschaft über den "Felsen" nicht an und fordert die Rückgabe des 6,8 Quadratkilometer großen Territoriums. Großbritannien gehört dem Schengen-Raum, in dem es gewöhnlich keine Personenkontrollen an den Staatsgrenzen gibt, nicht an.

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