Antike Stätte verfällt

Gladiatoren-Haus in Pompeji eingestürzt

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Verletzt wurde niemand. Nun herrscht Streit um die Sicherheit der antiken Stätte.

Das Haus der Gladiatoren, eines der best bewahrten Gebäude im archäologischen Gelände von Pompeji, ist am Samstag eingestürzt. Das Haus, in dem die Gladiatoren im antiken Pompeji trainierten, brach am frühen Morgen zusammen, als sich keine Besucher in der archäologischen Stätte befanden. Die Behörden ließen das gesamte Gelände um das Haus abriegeln. Wasserinfiltrationen sollen für den Einsturz verantwortlich sein, berichteten italienische Medien.

Das Haus der Gladiatoren befindet sich auf dem Hauptweg, den die Touristen in Richtung Amphitheater-Tor gehen. Für die Besucher wurde ein alternativer Rundgang organisiert.

 Bauten verfallen
Seit Jahren warnen die Behörden über die schwierige Situation in Pompeji. Ohne große Fortschritte werden seit Jahren Teile der antiken Stadt restauriert, viele Bauten seien verfallen. In den vergangenen Monaten seien nur sechs der rund 1.500 Villen geöffnet worden. Die Hälfte der weltbekannten Pompeji-Ausgrabungen sind Touristen nicht zugänglich. Die Regierung hatte vor zwei Jahren einen Sonderkommissar ernannt, der das Missmanagement und den Vandalismus in den Griff bekommen sollte, doch bisher wurden nur sehr wenige Schritte gesetzt, um das Gelände zu schützen, berichteten italienische Medien.

Überwachungssystem fehlt
Seit Monaten tobt außerdem eine scharfe Polemik um die Sicherheit der Ausgrabungen. Es fehle an einem effizienten Überwachungssystem. Das archäologische Gelände und die meisten noch erhaltenen Villen sind nur durch einfache Zäune geschützt, die wenig gegen Diebe bewirken können. In den vergangenen sechs Monaten seien nur zehn zusätzliche Wächter eingesetzt worden, um die Ausgrabungen zu kontrollieren.

 Weltkulturerbe
Pompeji steht seit 1997 auf der Liste des Weltkulturerbes der UNESCO. Die antike Stadt im süditalienischen Kampanien, die am Golf von Neapel liegt, war 79 n. Chr. beim Ausbruch des Vesuvs komplett von vulkanischer Asche und Bimsstein verschüttet worden. Die Reste Pompejis gehören zu den meistbesuchten Attraktionen Italiens.
 

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