Drei Wochen nach seinem Verschwinden ist ein Obersteirer in Selzthal tot aufgefunden worden. Der Mann dürfte Selbstmord verübt haben.
Ein Ehepaar stieß während einer Wanderung auf die - hinter einem leerstehenden Haus liegende - gefrorene Leiche. Wie die Polizeiinspektion Rottenmann bestätigte, hat der 23-Jährige mit Alkohol und Medikamenten Selbstmord verübt. Im vergangenen Herbst soll bereits eine Tante des Mannes auf diese Art aus dem Leben geschieden sein.
Irrweg in letzten Lebenstagen
Der junge Mann - der in der
Schweiz lebte - sollte Anfang Jänner von einem Besuch bei seinen Großeltern
im obersteirischen Murau mit dem Zug wieder in die Schweiz heimfahren. Er
meldete sich via Telefon noch bei seiner Mutter, als er im salzburgischen
Radstadt in den Zug stieg - danach fehlte jede Spur von ihm. Wie
Ermittlungen ergaben, nahm der junge Mann nicht den geplanten Zug nach
Bischofshofen (Salzburg), sondern fuhr nach Graz: Der Obersteirer hatte ein
Zugticket, datiert vom 5. Jänner, für die Strecke Graz Liezen eingesteckt.
Auch eine Rechnung der Opern-Apotheke - wo der Obersteirer die Tabletten
gekauft hatte - wies darauf hin.
Mann galt als "selbstmordgefährdet"
In Liezen am
Bahnhof ausgestiegen, machte sich der Mann - der als selbstmordgefährdet
galt - vermutlich anschließend auf den Weg in den nahen Ort Selzthal. Dort
legte er sich hinter die Telefonzentrale der Post, nahe dem Waldrand.
Aufgrund der Benommenheit durch Wodka und rund 140 Stück Tabletten dürfte er
eingeschlafen und daraufhin in der Kälte erfroren sein. "Die Tabletten
allein hätten nicht zum Tod geführt", so ein Beamter. Berichte von
Tageszeitungen (Mittwoch- und Donnerstagausgaben), dass der Mann rund zwei
Wochen im Schnee gelegen haben dürfte, wurden von der Exekutive bestätigt.