Der Klima-Aktivistin platzt auf Twitter der Kragen. 'Das muss sich ändern'
Greta Thunberg polarisiert wohl derzeit wie keine andere. Während sie ihre Anhänger verehren, sorgt sie bei anderen für Kopfschütteln. Eines ist sicher: Wann immer sich die 16-jährige Klima-Aktivistin zu einem Thema äußert, ist die Aufregung groß. Zuletzt sorgte etwa ihr Tweet aus einem überfüllten ICE für Wirbel.
Nun hat Thunberg erneut auf Twitter gewarnt. „Nicht einmal Katastrophen wie diese [die Feuer in Australien] scheinen eine politische Aktion hervorzurufen. Wie ist das möglich? Weil wir den Zusammenhang zwischen der Klimakrise und den zunehmenden extremen Wetterereignissen und Naturkatastrophen wie den #AustraliaFires immer noch nicht kapieren. Das muss sich ändern. Jetzt!“, schreibt die 16-Jährige auf Twitter und teilt dabei ein Video von den Buschbränden in Australien.
Verheerende Lage in Australien
Buschbrände und Rekordhitze in Australien sorgen im bevölkerungsreichsten Bundesstaat New South Wales für dramatische Szenen. Rund 10.000 Polizisten, Rettungskräfte, Sanitäter und Feuerwehrleute waren am Samstag im Einsatz. Die Regierung in New South Wales im Südosten des Landes rief Urlauber in Sydney auf, die Stadt binnen der kommenden 24 Stunden nicht zu verlassen.
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Dutzende Straßen in Richtung Südwesten nach Canberra und Melbourne sowie viele Zugstrecken wurden gesperrt. Es handle sich um den "wahrscheinlich größten Einsatz von Rettungskräften" in dem Bundesstaat, sagte der zuständige Minister David Elliot zu Reportern. Er forderte die Bevölkerung auf, die Retter zu unterstützen. "Vier Tage vor Weihnachten sind sie da, um Familien zu schützen", lobte der Minister.
Seit Oktober haben Hunderte Buschbrände in Australien nach Angaben der Behörden bereits mehrere Millionen Hektar Land vernichtet. Mehr als 1.000 Häuser wurden zerstört.
Video zum Thema:
Australien: Acht Tote durch Brände
Hitzewelle
Im Kampf gegen die Flammen macht der Feuerwehr vor allem die andauernde Hitzewelle zu schaffen: In den Außenbezirken von Sydney, der Hauptstadt des Bundesstaats, wurden bis zu 47 Grad erwartet. Australien leidet seit etwa zwei bis drei Jahren unter starker Dürre, die ausgetrocknete Vegetation entzündet sich also besonders leicht.
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Ein besonders bedrohliches Großfeuer im Nordwesten der Stadt ist lediglich rund 70 Kilometer entfernt, 90 Kilometer südwestlich der Millionenmetropole tobt ein weiterer Flächenbrand. Auch in Sydney selbst leiden die Menschen unter den Rauchschwaden. Die Behörden stufen die Luftqualität als "gefährlich" ein.
Von den Flammen bedroht war am Samstag auf die 12.000-Einwohner-Stadt Lithgow rund 140 Kilometer westlich von Sydney. Einige Häuser dort wurden bereits von Feuer zerstört. Im gesamten Bundesstaat wurden am Samstag noch über hundert Buschbrände gezählt. "Wir schaffen es nicht, all diese Brände unter Kontrolle zu bekommen, wenn wir keinen anständigen Regen bekommen", sagte Feuerwehrchef Shane Fitzsimmons.
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Acht Todesopfer
Mindestens acht Menschen in New South Wales sind inzwischen wegen der Feuer gestorben. Rund drei Millionen Hektar sind verbrannt, etwa 800 Häuser und Wohnungen wurden von den Flammen zerstört.
Mittlerweile kämpfen in vier der acht Bundesstaaten Australiens Tausende Feuerwehrleute gegen außer Kontrolle geratene Buschfeuer. In einigen Teilen von South Australia wurden gar Temperaturen bis zu 50 Grad erwartet. In einer Bergkette bei Adelaide, der Hauptstadt des Staats, kamen zwei Menschen bei Bränden ums Leben. Auch in den Bundesstaaten Victoria und Queensland sind jeweils Hunderte Feuerwehrleute im Einsatz. Zwei Brände in Victoria wurden als Notfälle eingestuft. Auch dort seien Menschen in Gefahr.
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