Eklat auf der Wiesn

Grünen-Politikerin mit Nazi-Anspielung in Richtung Aiwanger

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Grünen-Stadträtin Laura Sophie Dornheim postete ein Foto mit Aiwanger im Hintergrund. Dazu schreibt sie: ''Nächstes Jahr pack ich mir nen 'Nazi raus' Button ans Dirndl.''

München. Heute startete das Oktoberfest 2023. Um Punkt 12 Uhr zapfte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) das erste Fass Bier an und eröffnete das Fest mit dem traditionellen Ruf "Ozapft is". Unter den zahlreichen prominenten und politischen Gästen war auch Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger, der wegen der Flugblattaffäre zuletzt in der Kritik stand. Zur Erinnerung: Aiwanger hatte bestritten, zu Schulzeiten das antisemitische Flugblatt geschrieben zu haben, über das die "Süddeutsche Zeitung" berichtet hatte. Vielmehr bezichtige sich sein Bruder als Verfasser. In der Folge wurden weitere Vorwürfe zu Aiwangers früherem Verhalten erhoben. Nach mehreren Tagen entschuldigte er sich, beklagte aber zugleich eine Kampagne gegen sich.

Grünen-Politikerin mit Nazi-Anspielung in Richtung Aiwanger

Das Auftreten Aiwangers beim Oktoberfest sorgte natürlich für Aufmerksamkeit. Und prompt kam es zu einem Eklat: Die Münchner Grünen-Stadträtin Laura Sophie Dornheim schießt in den sozialen Netzwerken gegen den Freie-Wähler-Chef. Sie postete ein Foto mit Hubert Aiwanger im Hintergrund und schreibt dazu: "Nächstes Jahr pack ich mir nen ,Nazi raus‘ Button ans Dirndl." "Bild" sprach die 39-jährige Politikerin auf ihr Posting an. "Kein Kommentar! Das dürfen Sie interpretieren", antwortet sie darauf. Freie-Wähler-Chef soll mit Blick auf das Posting recht nüchtern reagiert haben: "Soll’s machen."

Mit ihrem Kommentar nimmt Dornheim Bezug auf die Flugblatt-Affäre um Hubert Aiwanger. Rückendeckung bekam Aiwanger von CSU-Stadtrat Manuel Pretzl: "Wir haben keine Nazis in der Ratsbox. Das kann sie sich sparen!" Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner (CSU) sagt gegenüber "Bild": "Meinungsfreiheit – aber schade …"

Dornheim ist Leiterin des IT-Referats in München. Als Chief Digital Officer (CDO) steuert sie die Weiterentwicklung und Umsetzung der stadtweiten Digitalisierungsstrategie. Zuletzt hatte sie für Kontroversen gesorgt, als sie ein Foto von sich beim Stillen am Schreibtisch postete.

Zweite Stadträtin greift Aiwanger an

Neben Dornheim ließ auch Kristina Frank (CSU), Kommunalreferentin der Stadt München, Aiwanger wissen, was sie von ihm halte. Sie will nicht mit dem Freie-Wähler-Chef am Tisch sitzen und steht wieder auf. Auf Nachfrage der "Abendzeitung" sagt Aiwanger, dass ihn das nicht störe. "Ich zwinge niemanden, neben mir zu sitzen. Die normale Bevölkerung will mit mir Selfies. Ich bin draußen kaum durchgekommen."

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