Mehr als 800 Cholera-Tote

Haiti: "Lage wird jeden Tag schlimmer"

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Die Cholera-Epidemie in Haiti ist kaum zu bremsen. Die Helfer sind am Limit.

Gut drei Wochen nach Ausbruch der Cholera-Epidemie in Haiti hat sich die Zahl der Toten nach Erkenntnissen von US-Experten auf 800 erhöht. "Die Lage hier wird jeden Tag schlimmer", sagte eine Mitarbeiterin der US-Gesundheitsbehörde CDC am Donnerstag.

Auch Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen (MSF) zeigten sich überaus besorgt: "Alle
Krankenhäuser in Port-au-Prince sind mit Patienten überfüllt."

Cholera hat Hauptstadt im Griff
Die haitianischen Behörden registrierten nach eigenen Angaben bis Dienstag 11.125 Fälle, die aus Krankenhäusern gemeldet wurden. In Port-au-Prince starben zwar bisher "lediglich" zehn Menschen an der Durchfallerkrankung, doch die Epidemie hat laut MSF die Hauptstadt bereits fest im Griff. Während MSF-Teams in der ganzen Stadt die Einrichtungen auf 1.000 Betten aufstocken, berichtete Landeskoordinator Stefano Zannini von der prekären Lage: "Die Situation ist für uns im Moment sehr beunruhigend. Alle Krankenhäuser in Port-au-Prince sind mit Patienten überfüllt und wir sehen sieben Mal so viele Fälle wie wir drei Tage zuvor insgesamt hatten."

Helfer am Limit
Zusätzlich kämpft Haiti seit Monaten mit den Auswirkungen eines Erbebens vom 12. Jänner 2010 mit geschätzten 250.000 Toten. Zanninis Teams arbeiten rund um die Uhr: "Sie sind am Limit ihrer Kapazität angekommen und sehr erschöpft. Es ist nicht einfach, in einem Cholerabehandlungszentrum zu arbeiten, mit dem Geruch, dem Lärm und dem Druck aufgrund der zahlreichen Patienten. Wir werden aber nicht aufhören, eine Behandlung anzubieten."





 

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