Massenpanik bei Feiern

Halloween-Fest in Seoul endete in Katastrophe: Bis zu 150 Tote

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Der Zustand einiger Verletzter sei ernst. Die Zahl der Toten könne daher weiter steigen. Die Tragödie ereignete sich in Itaewon, einem Ausgehviertel in der südkoreanischen Hauptstadt.

Seoul. Die Zahl der Todesopfer bei der Halloween-Tragödie in der südkoreanischen Millionenmetropole Seoul hat sich auf mehr als 150 erhöht. Es seien mindestens 151 Menschen für tot erklärt worden, teilte die Feuerwehr am Sonntagvormittag (Ortszeit) mit. Weitere 82 Personen seien zudem bei dem Unglück verletzt worden, einige von ihnen schwer. Unter den Toten seien 19 Ausländer gewesen.

Die Katastrophe ereignete sich Samstagnacht als es zu einem Gedränge während Halloween-Feiern in einer engen Gasse in dem vielbesuchen Ausgehviertel Itaewon der Hauptstadt kam. Viele Menschen seien erdrückt worden. Weltweit reagierten Politiker wie etwa US-Präsident Joe Biden mit Bestürzung.

Halloween-Fest in Seoul endete in Katastrophe: Bis zu 150 Tote
© AFP/APA
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Zunächst hatte die Feuerwehr von dutzenden Menschen mit Herzstillstand gesprochen. Fotos und Videos zeigten Menschen, die am Boden lagen und von Rettungskräften betreut wurden. Nach Angaben der Feuerwehr waren mehr als 140 Rettungswagen vor Ort. Polizisten sperrten den Unglücksort in dem beliebten Ausgehviertel ab. Präsident Yoon Suk Yeol ordnete an, so schnell wie möglich Krankenhausbetten freizumachen.

Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap zitierte einen Augenzeugen, der anonym bleiben wollte. "Die Menschen waren wie in einem Grab übereinander geschichtet", beschrieb der Zeuge die Szenen. "Einige verloren allmählich das Bewusstsein, während andere zu diesem Zeitpunkt schon tot aussahen."

142 Rettungsfahrzeuge im Einsatz

In einem Interview mit dem Lokalsender YTN beschrieb ein Arzt chaotische Szenen von der Tragödie. "Als ich zum ersten Mal Wiederbelebungsmaßnahmen versuchte, lagen zwei Opfer auf dem Gehsteig. Aber kurz darauf explodierte die Anzahl und übertraf die Anzahl der Ersthelfer vor Ort", sagte Lee. Viele Passanten seien zur Hilfe gekommen.

Es sei schwer, die Geschehnisse in Worte zu fassen. "Die Gesichter so vieler Opfer waren blass. Ich konnte ihren Puls oder Atmung nicht fühlen und viele von ihnen hatten blutige Nasen. Als ich versuchte, sie wiederzubeleben, pumpte ich auch Blut aus ihrem Mund."

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 Die Tragödie rief weltweites Bestürzen hervor. US-Präsident Biden erklärte, die USA stünden in dieser tragischen Zeit "an der Seite" Südkoreas. "Wir trauern mit dem Volk der Republik Korea und wünschen allen Verletzten eine schnelle Genesung", schrieb der Demokrat im Internetdienst Twitter.

Auch EU-Ratschef Charles Michel zeigte sich erschüttert und drückte sein tiefstes Mitgefühl den Familien und Freunden der Opfer des schrecklichen Unfalls, schrieb der Belgier am Samstag auf Twitter.

Schallenberg: "Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer"

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) ließ via Twitter (im Original auf Englisch) wissen: "Ich bin gerade aus Südkorea zurückgekehrt und zutiefst schockiert über die tragische Massenpanik in #Seoul heute Abend. Meine Gedanken sind bei den Angehörigen der Opfer und allen, die bei der Massenpanik verletzt wurden."

 

 

 

Schallenberg hatte im Zuge einer Reise, die in den vergangenen Tagen von Freitag bis Mittwoch dauerte, Südkorea besucht. Anlass war das 130-jährige Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen Österreich und Korea, die voriges Jahr zu einer "Strategischen Partnerschaft" aufgewertet worden waren.

Das aus den USA kommende Halloween-Fest wird eigentlich in der Nacht vom 31. Oktober auf den 1. November gefeiert. Es geht auf einen keltischen Brauch zurück, wonach zum Beginn der dunklen Jahreszeit böse Geister vertrieben werden sollen.

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