242.000 Euro Beute

Hatte Poker-Turnier-Räuber Komplizen?

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Die Polizei überprüft nun die Teilnehmer-Liste. Sie geht von einer raschen Festnahme aus.

Bei dem spektakulären Überfall auf ein internationales Pokerturnier am Samstag im Berliner Luxushotel "Grand Hyatt" am Potsdamer Platz haben die Täter knapp 242.000 Euro erbeutet. Diese Summe hätten die Veranstalter den Behörden genannt, sagte Berlins Polizeipräsident Dieter Glietsch am Montag vor dem Innenausschuss im Abgeordnetenhaus. Im Tresor im Foyer vor dem Poker-Saal seien demnach insgesamt 691.000 Euro an eingezahlten Startgeldern gelegen.

Hatte Räuber einen Komplizen?
Glietsch äußerte sich optimistisch, dass die Kriminalpolizei das Verbrechen bald aufklärt. "Die Chancen stehen nicht schlecht", sagte er den Abgeordneten. Mindestens vier bewaffnete Räuber hatten am Samstag das Hotel gestürmt, in dem gerade das Turnier stattfand. Sie bedrohten Sicherheitsleute und Angestellte mit Pistolen sowie einer Machete. Unter den Teilnehmern - darunter auch Österreicher wie die Poker-Profis Markus Golser und Erich Kollmann - entstand ein Tumult; sieben Menschen wurden verletzt.

Die Täter flüchteten vorerst unerkannt. Bildmaterial aus Überwachungskameras sowie DNA-Spuren sollen zu einer raschen Festnahme der Täter beitragen. Nach dem Überfall wurde Kritik an den Sicherheitsmaßnahmen laut; ebenso der Verdacht, dass es unter den Teilnehmern Komplizen gegeben haben könnte

Teilnehmer-Liste wird geprüft
"Die Ermittler gingen davon aus, dass die Räuber einen Komplizen unter den Teilnehmern gehabt haben, der das Signal für den Angriff gegeben haben soll", so "Spiegel Online". Die Polizei wollte sich demnach nicht dazu äußern.Nach einem Bericht der "Frankfurter Rundschau" am Montag sollen die Ermittler nun auch die Listen der Turnier-Teilnehmer durchgehen, weil nicht ausgeschlossen werden kann, dass sich unter ihnen mögliche Komplizen befunden hätten.

Ein möglicher Hinweis auf einen Mittäter könnte sein, dass die Täter gut informiert gewesen sein durften. So berichtete z. B. die "Süddeutsche Zeitung", dass große Geldsummen im Check-in-Bereich gelegen seien, in dem die Spieler ihre Chips abgeholt hatten: "In regelmäßigen Abständen wurde das Geld in einen Tresor gebracht - kurzzeitig lagen dort aber hohe sechsstellige Summen. Die Täter nutzen diese Sicherheitslücke." Unter anderem berichteten die "Bild"-Zeitung und die "Stuttgarter Nachrichten" am Montag, einem Augenzeugen zufolge hätten die Täter "genau zu dem Zeitpunkt zugeschlagen, als die Einnahmen vom Nebentresor zum Haupttresor gebracht werden sollten".

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