Gaza-Streifen

Heftige Kämpfe nach Bus-Beschuss

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Israel bombardierte einen Sicherheitskomplex der Hamas.

Nach dem Beschuss eines israelischen Schulbusses durch radikale Palästinenser hat Israel am Donnerstag den Gazastreifen bombardiert. Kampfjets, Hubschrauber und Panzer beschossen nach Angaben palästinensischer Sanitäter verschiedene Orte im Gazastreifen und töteten dabei einen 50-jährigen Mann. Mindestens acht Menschen wurden verletzt. Zuvor hatte eine Rakete aus dem Gazastreifen einen Schulbus in Südisrael getroffen. Dabei wurden ein Teenager schwer und mehrere weitere Jugendliche leicht verletzt.

Bomben auf Hamas-Komplex
Ein israelischer F-16-Kampfjet bombardierte einen wichtigen Sicherheitskomplex der islamistischen Hamas, die den Gazastreifen regiert. Die dicht besiedelte Stadt Gaza wurde von einer heftigen Explosion erschüttert, mindestens ein Mensch wurde verletzt. Erstmals seit dem Krieg im Jänner 2009 feuerte auch ein israelischer Kampfhubschrauber mit Maschinengewehr und Raketen auf Ziele in Gaza. Aus Palästinenserkreisen hieß es, militante Bewohner der Enklave hätten das Feuer mit einem schweren Maschinengewehr erwidert.

45 Raketen und Granaten auf Israel
Binnen drei Stunden seien 45 Raketen und Mörsergranaten vom Gazastreifen aus auf Israel abgeschossen worden, erklärte das israelische Militär. Dies sei der heftigste Beschuss seit zwei Wochen. Über weitere Opfer in Israel gab es zunächst keine Angaben. Verteidigungsminister Ehud Barak erklärte, nach dem Beschuss des Schulbusses habe er dem Militär den Befehl erteilt, rasch zurückzuschlagen. Israel mache die Hamas verantwortlich für alles, was sich im Gazastreifen abspiele.

Der Raketenangriff erfolgte nach einer Periode der relativen Ruhe. Zuvor waren im März die grenzüberschreitenden Angriffe eskaliert, mindestens 16 Palästinenser kamen ums Leben.

Ein schwerverletzter Bub bei Granateneinschlag
Bei dem durch einen Angriff aus dem Gazastreifen verletzten Kind handelt es sich um einen 13-jährigen Buben. Das offenbar aus dem Gazastreifen abgefeuerte palästinensische Geschoss schlug nach Angaben von Rettungskräften nahe dem Kibbuz Nahal Os in dem Bus ein, in dem Schulkinder auf dem Weg nach Hause waren. Der Bub war demnach in einem kritischen Zustand. Ein anderer Israeli erlitt den Angaben zufolge leichte Verletzungen.

Ein Fotograf der Nachrichtenagentur AFP, der sich in dem Kibbuz aufhielt, sah den beschädigten Bus und hörte mindestens sechs Mörsergranaten, die während des Herbeieilens der Rettungskräfte in dem Gebiet einschlugen. Fernsehbilder zeigten einen gelben Bus mit zerborstenen Fensterscheiben und einem schwer beschädigten Heck. Sicherheitskräfte sagten, der Angriff sei mit einer Panzerabwehrrakete erfolgt. Journalisten vor Ort sprachen dagegen von einer Mörsergranate. Die israelische Armee konnte zunächst keine Angaben zur Art des Geschosses machen.

Im Gazastreifen wurde am Nachmittag nach Angaben von Ärzten mindestens ein Palästinenser durch israelischen Beschuss getötet. Vier weitere Palästinenser seien verletzt worden, als israelische Soldaten von Panzern aus das Feuer im Osten der Stadt Gaza eröffneten.


 

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