22. Juli 2025 – Ein kurioser Rekord in der Geschichte der Zeitmessung: Die Erde dreht sich heute schneller als sonst – und das macht diesen Tag messbar kürzer.
Laut hochpräziser Atomzeitmessung ist der heutige Tag um einen winzigen Bruchteil einer Millisekunde kürzer als die üblichen 24 Stunden. Für den Alltag ist das kaum spürbar – für Wissenschaft, Satellitentechnik und GPS-Systeme jedoch hochrelevant.
Warum ist der Tag heute kürzer?
Die Drehgeschwindigkeit der Erde ist keineswegs konstant – sie verändert sich immer wieder leicht. Und das hat mehrere Ursachen:
- Verlagerung von Massen durch den Klimawandel: Wenn Gletscher schmelzen, verteilt sich die Masse der Erde neu – das kann die Rotation beschleunigen, ähnlich wie ein Eiskunstläufer, der durch das Anziehen der Arme schneller rotiert.
- Bewegungen im flüssigen Erdkern wirken wie ein inneres Trägheitsrad und beeinflussen die Erdrotation.
- Erdbeben und geologische Aktivitäten können ebenfalls minimale Veränderungen auslösen.
- Auch der Mond bremst die Erde langfristig durch seine Gravitationswirkung – allerdings nicht genug, um gegen kurzfristige Beschleunigungen anzukommen.
Neue Rekorde dank Atomuhren
Schon 2022 verzeichneten Wissenschaftler den bislang kürzesten Tag seit Beginn der genauen Zeitmessung – er war rund 1,59 Millisekunden kürzer als die Norm. Wie die Daily Mail berichtet, könnte der heutige Dienstag noch kürzer werden. Möglich wird die Erfassung solcher winzigen Abweichungen durch Atomuhren, die die Zeit mit extremer Genauigkeit messen. Jeder Tag wird dabei mit dem international festgelegten Standardwert von exakt 86.400 Sekunden verglichen.
Welche Folgen hat das?
Für unser persönliches Zeitempfinden ändert sich nichts – aber für Navigationssysteme, Telekommunikation und Raumfahrt sind selbst kleinste Abweichungen bedeutsam.Um die internationale Weltzeit (UTC) im Gleichgewicht mit der Erdrotation zu halten, werden gelegentlich sogenannte Schaltsekunden eingefügt oder weggelassen – ein Eingriff, der auf millisekundengenaue Berechnungen basiert.
