Ukraine

Hier sitzt Timoschenko hinter Gittern

Teilen

Die bereits Inhaftierte ist mit neuen Vorwürfen konfrontiert.

Gegen die inhaftierte frühere Ministerpräsidentin der Ukraine, Julia Timoschenko, sind neue Beschuldigungen erhoben worden. Die Steuerbehörde teilte am Freitag mit, der 50-Jährigen würden Steuerflucht, Diebstahl und die Verheimlichung von Deviseneinnahmen zur Last gelegt. Die Vorwürfe stünden in Verbindung mit Timoschenkos Aktivitäten als Chefin der Gashandelsfirma Energy Systems of Ukraine in den 90er Jahren. Die neuen Anschuldigungen deuten darauf hin, dass die jüngst zu sieben Jahren Haft verurteilte Timoschenko wohl nicht mit einer baldigen Freilassung rechnen darf.

Im Oktober war Timoschenko wegen Amtsmissbrauchs verurteilt worden. Sie wurde für schuldig befunden, als Ministerpräsidentin 2009 unrechtmäßig und zum Schaden ihres Landes einen Gasliefervertrag mit Russland durchgesetzt zu haben. Das Urteil, das international scharf kritisiert wurde, hat die Beziehungen der Ukraine zur Europäischen Union erheblich belastet.

Es besteht die Möglichkeit, dass das Urteil von einem Berufungsgericht gekippt wird. Die Staatsanwaltschaft prüft allerdings derzeit auch Vorwürfe, Timoschenko sei in einen Auftragsmord an einem Parlamentsabgeordneten im Jahr 1996 verwickelt. Timoschenko hat alle gegen sie erhobenen Vorwürfe als politisch motiviert zurückgewiesen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.