Venezuela

Hugo Chávez kämpft um sein Leben

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Präsident wird auf Kuba behandelt - Ex-Vize: "Lage ist komplex und heikel."

Der krebskranke venezolanische Präsident Hugo Chávez kämpft nach Angaben seines ehemaligen Stellvertreters "um sein Leben". "Die Lage ist komplex und heikel", sagte Ex-Vizepräsident Elías Jaua am Sonntag (Ortszeit) bei einer Veranstaltung der Regierungspartei PSUV in Caracas. Es stimme aber, "dass Hugo Chávez um sein Leben gekämpft hat und noch darum kämpft." Jaua war zwischen Jänner 2010 und Oktober 2012 Stellvertreter von Chávez gewesen.

Die Regierung teilte dagegen mit, dass sich Chávez' Zustand verbessert habe. Die Lungenentzündung sei unter Kontrolle. Der auf Kuba behandelte Chavez sei bei Bewusstsein, benötige aber noch Hilfe zum Atmen.

Unterdessen hielten sich Vizepräsident Nicolas Maduro, Parlamentspräsident Diosdado Cabello und Ölminister Rafael Ramirez zu Beratungen mit Chavez und der kubanischen Führung in Havanna auf. Die Anwesenheit der nach Chavez wichtigsten Führungspersonen nährte Gerüchte, der Staatschef ringe mit dem Tod.

Der 58-jährige Linksnationalist Chávez, der seit 1999 Venezuela regiert, befindet sich seit Dezember zum vierten Mal zur Krebsbehandlung auf Kuba. Wegen der Erkrankung konnte Chávez am Donnerstag den Eid für seine nächste Amtszeit nicht ablegen, nachdem er im Oktober wiedergewählt worden war.

Am Sonntag hatten sich Tausende Venezolaner im ganzen Land zu Solidaritätskundgebungen für Chávez versammelt. In Caracas rief Jaua eine große Menschenmenge auf, "die Verfassung und das Amt von Comandante Chávez aktiv zu verteidigen".

Die Opposition sieht in der Verschiebung der Vereidigung jedoch einen Verfassungsbruch. Für Unmut sorgt zudem, dass sich die Regierung weiterhin über den wahren Gesundheitszustand Chávez' bedeckt hält.

Jaua teilte im Staatsfernsehen gegen politische Gegner des Staatschefs aus. Einige rechtsgerichtete Aktivisten strebten danach, gewaltsame Unruhen zu stiften, sagte er am Sonntag.

"Wir wissen, dass trotz der Vorbehalte vieler Venezolaner gegen die Revolution keiner ein zersplittertes Venezuela in einem Bürgerkrieg sehen möchte", sagte Jaua. "Das wollen nur kranke Rechte." Führende Oppositionspolitiker wiesen die Anschuldigen zurück.
 

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