Der Linksnationalist kündigt eine "Umwandlung" des Landes an.
Der Sieger der ersten Runde der peruanischen Präsidentenwahl, der Linksnationalist Ollanta Humala, hat seinen Einzug in die Stichwahl gefeiert. Er versprach vor jubelnden Anhängern eine "Umwandlung" des Landes. "Wir müssen eine soziale Mehrheit schaffen, damit Peru am 28. Juli (Tag der Amtseinführung des neuen Präsidenten) den Weg des Wandels einschlagen kann", sagte der 48-jährige Ex-Militär. Er werde im Falle seiner Wahl zum Präsidenten eine Regierung des Volkes bilden, sei aber auch bereit, "viele Konzessionen zu machen".
"Ich öffne allen die Tür", fügte Humala hinzu, der in den vergangenen Wochen bereits angedeutet hatte, dass das nach der Wahl neue Machtgefüge es ihm eventuell nicht erlauben werde, alle seine Forderungen und Versprechen in die Tat umzusetzen. Er schloss auch eine Allianz mit der bis zum Wahlabend konkurrierenden Gruppierung "Peru Posible" des früheren Präsidenten Alejandro Toledo. Der 65-Jährige hatte den Einzug in die Stichwahl verpasst, "Peru Posible" erzielte jedoch voraussichtlich 22 der 130 Sitze im Einkammerparlament.
Fujimori weiter von Erfolg überzeugt
Die erst 35-jährige rechtskonservative Keiko Fujimori zeigte sich trotz noch ausstehender offizieller Ergebnisse überzeugt, dass auch sie den Einzug in die Stichwahl geschafft habe. "Die Ergebnisse sind überzeugend. Ganz ruhig und ernst, aber auch mit großer Freude kann ich sagen, dass wir die zweite Wahlrunde erreicht haben", betonte sie vor Anhängern.
Die Tochter des wegen Menschenrechtsverletzungen und Korruption zu 25 Jahren Haft verurteilten früheren Präsidenten Alberto Fujimori zeigte sich einer Menschenmenge zusammen mit ihrer Mutter, zwei ihrer Brüder, ihrem Mann und den Führungskadern ihrer politischen Vereinigung "Fuerza 2011".
"Wir werden unseren Aufgaben mit absolutem Respekt für die Demokratie, die Pressefreiheit, die Menschenrechte und den Rechtsstaat nachgehen", versprach sie. Die Menge rief unterdessen: "Chino, Chino, Chino" in Anspielung auf ihren japanischstämmigen Vater. Der Begriff Chino wird in Peru oft für alle Asiaten verwendet.