Pressefreiheit

Hungerstreik: Palästinenser in Lebensgefahr

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Der in Israel inhaftierte TV-Journalist isst seit zwei Monaten nicht.

Nach zwei Monaten im Hungerstreik schwebt ein in Israel gefangen gehaltener palästinensischer Journalist in akuter Lebensgefahr. Das teilte der Anwalt von Mohammed al-Qiq am Montag mit, nachdem er seinen Mandanten am Sonntag im Krankenhaus besucht hatte. "Er könnte jeden Moment sterben", sagte der Rechtsanwalt Jawad Boulus der Nachrichtenagentur AFP.

"Misshandlungen bei der Vernehmung"
Al-Qiq, ein zweifacher Vater und Korrespondent für die Fernsehsender der Al-Majd-Gruppe in Saudi-Arabien, war am 21. November in seiner Heimatstadt Ramallah im besetzten Westjordanland festgenommen worden. Vier Tage später trat der 33-Jährige aus Protest "gegen Misshandlungen bei der Vernehmung" in den Hungerstreik, wie die palästinensische Menschenrechtsgruppe Addameer mitteilte.

Multiples Organversagen
Nach 61 Tagen ohne Nahrung droht dem Gefangenen nun multiples Organversagen. Vor einem Monat war al-Qiq vom Gefängnis ins Krankenhaus der nordisraelischen Stadt Afula verlegt worden, wo er unter Bewachung steht.

Mitglied der radikalislamischen Hamas
Der israelische Inlandsgeheimdienst Shin Bet erklärte, al-Qiq sei ein aktives Mitglied der radikalislamischen Hamas. Als junger Mann war er während der Zweiten Intifada 2003 und 2004 mehrere Monate inhaftiert worden. 2008 wurde er wegen seiner Aktivitäten im Studentenrat der Birzeit-Universität nahe Ramallah zu 16 Monaten Haft verurteilt.

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