Nach Putschversuch

Immer mehr Türken flüchten nach Deutschland

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Allein im Oktober fast 500 Asylsuchende aus der Türkei.

Die Zahl der Asylsuchenden aus der Türkei ist in Deutschland einem Bericht zufolge stark gestiegen: Von Jänner bis Oktober hätten 4.437 Menschen einen Asylantrag gestellt, berichteten die Zeitungen der Funke Mediengruppe (Freitagsausgaben) unter Berufung auf Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf). Im Jahr zuvor waren es nur 1.767 Menschen, 2014 waren es 1.806 Menschen.

Besonders in den vergangenen Wochen habe das System zur Erstverteilung der Asylbegehrenden eine stetige Zunahme registriert, hieß es in dem Bericht. Während in der ersten Jahreshälfte pro Monat nur rund 350 Asylsuchende aus der Türkei registriert worden seien, waren es im August bereits 375 gewesen, im September 446 und im Oktober dann 485. Seit dem Putschversuch Mitte Juli geht die türkische Regierung mit besonderer Härte gegen die Opposition vor.

Zahl wird noch steigen

Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag, Stephan Mayer (CSU), äußerte die Erwartung, dass die Entwicklung so weitergeht: "Wir müssen damit rechnen, dass die Zahl der Türken, die in Deutschland politisches Asyl suchen, noch weiter steigen wird", sagte er den Funke-Zeitungen.

"Wir lösen die Probleme in der Türkei aber nicht dadurch, dass wir alle regimekritischen Bürger einladen, bei uns Asyl zu beantragen", fügte Mayer hinzu. Diesen Gefallen dürfe Deutschland dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nicht tun. "Denn genau das will er doch: dass die Opposition verschwindet."
 

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