Iran

Islamische Geistlichkeit warnt Ahmadinejad

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Ein Khamenei-Vertreter sieht "korrumpierte Elemente" im Umfeld des Präsidenten.

Der Streit der hohen islamischen Geistlichkeit mit dem iranischen Präsidenten Mahmoud Ahmadinejad um dessen Stabschef und engen Vertrauten Esfandiar Rahim Mashaei spitzt sich neuerlich zu. Der persönliche Vertreter des obersten geistlichen Führers Ayatollah Ali Khamenei bei den islamischen Revolutionsgarden, Hojatoleslam Ali Saidi, hat am Samstag scharfe Kritik an "korrumpierten Elementen" in der Umgebung des Präsidenten geübt, wie die Agentur Mehr in Teheran berichtete. Saidi appellierte an Ahmadinejad, auf "den rechten Weg zurückzukehren". Manche Individuen bedienten sich "satanischer Methoden", um sich andere gefügig zu machen, bemerkte er in Anspielung auf Mashaie.

Ahmadinejad erzürnte Konservative
Mashaie ist auch der Schwiegervater von Ahmadinejads Sohn. Die Wut konservativer Geistlicher hatte er erstmals auf sich gezogen, als er vor im Ausland lebenden Iranern betonte, das Land sollte der Welt lieber die "Ideologie des Iran" als jene des Islam nahebringen. Als Ahmadinejad seinen Vertrauten zum Vizepräsidenten befördern wollte, intervenierte Khamenei höchstpersönlich. Mashaei musste damals auf den Posten verzichten.

Ayatollah Mohammad Taqi Mesbah Yazdi wurde am Samstag von der Teheraner Presse mit den Worten zitiert, wenn "die Strömung der Abweichler an die Macht kommt, sind der Islam und die Revolution in Gefahr". Ende April hatte Khamenei sein Veto gegen die von Ahmadinejad gewollte Abberufung des Geheimdienstchefs Heydar Moslehi eingelegt. Dies hatte Ahmadinejads Gegnern Auftrieb gegeben.

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