Im Konflikt zwischen den USA und Venezuela hat der Iran Washington "staatliche Piraterie" in der Karibik vorgeworfen.
Teheran reagierte damit auf die Beschlagnahme eines Tankschiffs, das Öl aus Venezuela geführt haben soll. Der Fall stelle eine "offenkundige Missachtung des Völkerrechts" sowie einen eklatanten Verstoß gegen Prinzipien der maritimen Sicherheit und Seefahrt dar, sagte Außenamtssprecher Ismail Baghai einer Mitteilung seines Ministeriums zufolge.
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Der Iran und Venezuela gelten als Verbündete. Das US-Finanzministerium hatte am Donnerstag Sanktionen gegen den venezolanischen Ölsektor verhängt. Am Vortag hatten die US-Küstenwache und weitere Einheiten vor der Küste Venezuelas einen Öltanker gestoppt. Das autoritär regierte Venezuela ist stark vom Export abhängig, verfügt über große Erdölvorkommen und liefert diese wie der Iran vor allem an den US-Rivalen China. Präsident Nicolás Maduro wirft Washington vor, es vor allem auf das Öl abgesehen zu haben und einen Machtwechsel in Caracas zu forcieren.
Weißes Haus meldet sich
Die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt erklärte am Donnerstag, der Tanker sei bekannt dafür, dass er als Teil einer Schattenflotte Schwarzmarkt-Öl an die Revolutionsgarden im Iran liefere. Das Schiff stehe auf einer Sanktionsliste und das Justizministerium habe die Beschlagnahme des Schiffes beantragt, sagte Leavitt. Unklar blieb in der Erklärung, warum Venezuela Öl an die Revolutionsgarden liefern soll.
Irans Marinestreitkräfte haben in der Straße von Hormuz, einer 55 Kilometer breiten Meerenge zwischen dem Iran und dem Oman, immer wieder ausländische Öltanker festgesetzt. Sie gilt als eine der wichtigsten Schifffahrtsrouten für den weltweiten Ölexport. Inwieweit der Iran Venezuela im Konflikt gegen die USA unterstützen kann, ist unklar. Zwischen beiden Ländern liegen mehr als 6.000 Seemeilen und rund 12.000 Kilometer Luftlinie.