Irak-Krise

Iran versetzt Truppen in Alarmbereitschaft

Teilen

Drei iranische Polizisten an der Irak-Grenze getötet.

Der Iran hat seine Truppen an der Grenze zum Irak in Alarmbereitschaft versetzt. Grund dafür sei der jüngste Vormarsch der sunnitischen Terrormiliz ISIS im Nachbarland, sagte Armeesprecher Ali Arasteh am Mittwoch nach einem Bericht der Nachrichtenagentur ISNA. Der Iran hat eine 1450 Kilometer lange Grenze zum Irak. In dem Konflikt steht der Iran auf der Seite der Regierung in Bagdad.

Am Dienstagabend sind nach Angaben der Nachrichtenagentur Mehr drei iranische Polizisten in der Nähe der Grenze zum Irak von bisher unbekannten Tätern getötet worden. Der Vorfall ereignete sich demnach in der Nähe von Taze-Abad, im Nordwesten des Landes. Die Agentur zitiert eine mit Fall befasste Person, wonach es unwahrscheinlich sei, dass die Terrororganisation Islamischen Staat im Irak und in Großsyrien (ISIS) für den Anschlag verantwortlich sei.

Irak: Präsident lehnt Rücktritt ab
Der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki will nach Medienberichten keine neue Einheitsregierung bilden. Al-Maliki lehne auch einen Rücktritt ab, meldete der arabische Nachrichtenkanal Al-Arabiya am Mittwoch.

Angesichts des Vormarsches der ISIS-Terroristen im Irak hatten die verfeindeten Schiiten, Sunniten und Kurden angekündigt, nun doch rasch eine gemeinsame Regierung bilden zu wollen. Das hatte US-Außenminister John Kerry dem TV-Sender ABC nach einem Besuch in den kurdischen Autonomiegebieten im Nordirak am Dienstag erklärt.

Raffinerie zurückerobert
Unterdessen hat die irakische Armee die strategisch wichtige Ölraffinerie in dem Ort Baiji nach offiziellen Angaben wieder von den extremistischen ISIS-Milizen zurückerobert. Elite-Einheiten der Armee hätten alle Zufahrten zur Raffinerie nach Kämpfen mit ISIS-Terroristen unter vollständige Kontrolle gebracht, meldete der staatliche TV-Sender Al-Iraqiya am Mittwoch unter Berufung auf lokale Sicherheitskräfte.

Zuvor waren bei irakischen Luftangriffen auf Baiji 16 Menschen ums Leben gekommen und 30 verletzt worden. Der Ort rund 200 Kilometer nördlich von Bagdad ist strategisch bedeutsam, weil dort eine der größten irakischen Ölraffinerien und ein Kraftwerk liegen. Baiji war laut Medienberichten Anfang der Woche in die Hände der Isis-Milizen gefallen.


 

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten
OE24 Logo