Ali Khamenei

Irans Religionsführer: Proteste wurden vom Ausland gesteuert

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Landesweiten Proteste im Herbst stürzten Islamische Republik in schwere politische Krise

Irans Staatsoberhaupt Ajatollah Ali Khamenei hat erneut "ausländische Mächte" für die landesweiten Proteste im Herbst verantwortlich gemacht. Auch seien die Demonstrationen von Teilen der weltweiten iranischen Gemeinschaft angefeuert worden, "die ihrer Heimat den Rücken gekehrt haben", sagte Chamenei. Der 84-Jährige sprach in seiner Rede am Sonntag von Unruhen, nicht von Protesten, und von Verrat durch Teile der weltweiten iranischen Gemeinschaft.

"Die Menschen, die von hier fortgegangen sind, wurden zu Söldnern und Agenten der Politik von Irans Feinden", sagte der Religionsführer vor Tausenden Anhängern. Khamenei hielt die Rede anlässlich des 34. Todestags von Revolutionsführer Ajatollah Ruhollah Khomeini in dessen Mausoleum im Süden der Hauptstadt Teheran. Seit Jahrzehnten hätten sich große Mächte gegen den Iran versammelt, sagte Khamenei weiter. "Der Unterschied ist, dass die iranische Nation heute stärker ist, und sie (die Feinde) schwächer geworden sind."

Landesweite Proteste

Die landesweiten Proteste im Herbst, ausgelöst vom Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini, stürzten die Islamische Republik in die schwerste politische Krise seit Staatsgründung. Sittenwächter hatten Amini Mitte September wegen angeblicher Verstöße gegen die islamischen Kleidungsregeln festgenommen, wenige Tage später starb sie in einem Krankenhaus.

Während sich die Proteste zu Beginn noch gegen die Kopftuchpflicht richteten, forderten Demonstrantinnen und Demonstranten später einen Sturz des gesamten Systems. Inzwischen ist wieder Alltag eingekehrt im Iran. Viele Frauen leisten jedoch weiter zivilen Ungehorsam, etwa indem sie die Kopftuchpflicht ignorieren.

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