Irak

IS-Terroristen enthaupten US-Journalisten

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Jihadisten drohen mit Ermordung eines weiteren US-Reporters.

Die radikalen Islamisten des Islamischen Staates (IS) haben ein Video veröffentlicht, das die Enthauptung eines US-Journalisten zeigen soll. Die US-Regierung hält das Video für echt. Die Aufnahmen wurden am Dienstagabend unter dem Titel "Eine Botschaft an Amerika" ins Internet gestellt. Bei dem Opfer soll es sich um James Foley handeln, der vor zwei Jahren in Syrien entführt wurde.

IS-Terroristen enthaupten US-Journalisten
© AFP

Archivbild: Reporter James Foley (40) in Libyen 2011; Foto AFP

Zweiter Journalist bedroht
In dem Video wird zudem ein zweiter Mann vorgeführt, der Steven Sotloff genannt wird, einem weiteren verschleppten US-Journalisten. Ob auch er sterbe, hänge von US-Präsident Barack Obama ab. Die USA fliegen Luftangriffe gegen den IS im Nordirak.

Terrorist könnte Brite sein
Der Mann, der Foley in dem Video tötet, spricht mit britischem Akzent - es könnte sich um einen Briten handeln. "Auf den ersten Blick scheint es eine britische Person zu sein. Wir werden noch weiter untersuchen müssen, um ganz sicher zu gehen, dass das der Fall ist", so Außenminister Philip Hammond.

Das Video sei ein "entsetzliches Beispiel für die Brutalität dieser Organisation", sagte Hammond. Der Regierung sei seit langem bekannt, dass viele britische Staatsbürger in Syrien und im Irak für extremistische Gruppen kämpften.

Angriff auf Obama
Das Internet-Video zeigt zunächst Fernsehbilder von Obama, wie er die jüngsten Luftangriffe auf Stellungen der IS im Irak bekannt gibt. Anschließend ist ein kniender Mann zu sehen, bei dem es sich um Foley handeln soll. Dieser ruft seine Familie und Freunde auf, gegen die amerikanische Regierung als "eigentlichen Mörder" vorzugehen.

Ein zweiter, maskierter Mann mit einem Messer steht neben Foley. Dieser wirft den USA vor, bei den Luftangriffen Muslime getroffen zu haben. "Sie kämpfen nicht mehr gegen einen Aufstand", sagt er an die USA gerichtet. "Wir sind eine islamische Armee und ein Staat, der von einer großen Zahl von Muslimen weltweit anerkannt wird." Danach wird die Enthauptung gezeigt.

Nächste Drohung
Zuletzt wird ein zweiter Gefangener vorgeführt, der in einem Schriftzug als Sotloff identifiziert wird. "Das Leben dieses amerikanischen Bürgers, Obama, hängt von Ihrer nächsten Entscheidung ab", sagt der Maskierte. Sotloff wird seit Juli 2013 in Syrien vermisst.

Foleys Mutter: "Wir sind niemals stolzer auf unseren Sohn gewesen"
Foley war fünf Jahre in Syrien tätig und wurde am 22. November 2012 von Unbekannten entführt. Seine Familie fand bewegende Worte zum Abschied. Mutter Diane hinterließ auf der Facebook-Seite ihre Sohnes folgende Nachricht:

"Wir sind niemals stolzer auf unseren Sohn Jim gewesen. Er hat sein Leben dafür gegeben, der Welt das Leid der Menschen in Syrien zu zeigen.

Wir flehen die Kidnapper an, das Leben der restlichen Geiseln zu verschonen. Wie Jim sind auch sie Unschuldige. Sie haben keine Kontrolle über die Politik der US-Regierung im Irak, in Syrien oder irgendwo sonst in der Welt.

Wir danken Jim für all die Freude, die er uns bereitet hat. Er war ein außergewöhnlicher Sohn, Bruder, Journalist und Mensch. Bitte respektieren Sie in den kommenden Tagen unsere Privatsphäre, in denen wir Jim betrauern und sein Andenken ehren."



 

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