Noch immer sind einige Tausend Jihadisten aktiv.
Auch nach dem Fall der letzten IS-Bastion sind in Syrien und dem Irak nach Einschätzung der internationalen Anti-IS-Koalition noch immer einige Tausend Anhänger der Terrormiliz aktiv. Der IS habe seine Strategie geändert und versuche, eine Untergrundorganisation zu bilden, sagte der Vize-Kommandant der Koalition, Generalmajor Christopher Ghika, am Dienstag gegenüber Journalisten.
Mit der Taktik von Aufständischen wollten die Extremisten die Sicherheit und den Wiederaufbau der Region untergraben. Über den Aufenthaltsort von IS-Chef Abu Bakr al-Baghdadi gebe es keine Informationen, erklärte Ghika in der Telefonschaltung für Journalisten weiter. Die Koalition sei aber der Auffassung, dass seine Bedeutung abgenommen habe.
Die mit der Koalition verbündeten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) hatten am Samstag die letzte IS-Bastion Baghouz im Osten Syriens für befreit erklärt. Damit hat die Terrormiliz "Islamischer Staat" ihr gesamtes Herrschaftsgebiet in der Region verloren.
Kein Ende der Bedrohung
Der Verlust der territorialen Kontrolle bedeute jedoch nicht das Ende der Bedrohung durch die jihadistischen Kämpfer, warnte Ghika. Geflohene Anhänger versuchten, in andere Regionen Syriens oder in den Irak zu kommen. "Wir tun alles, um ihre Bewegungsfreiheit einzuschränken", sagte er.
Bei einem Angriff auf einen Kontrollpunkt in der Region um die nordsyrische Stadt Manbidsch wurden in der Nacht auf Dienstag mindestens sieben Kämpfer getötet, die mit den SDF verbunden sind. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte ging davon aus, dass eine Schläferzelle des IS dafür verantwortlich war.